Michael Oswald

 

 

 

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Neuer Versuch 5

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2023 im Juli

Sonntag, 2. 7. 2023

Ein Wochenende, nicht ganz vollständig, der Samstag angeknabbert von der Nachtschicht und dem Schlafen danach. Ich hab mir gar nicht viel vorgenommen, nach einem Lesefrühstück bin ich notdürftig über meinen Haushalt geflitzt, hab nur das gemacht, was mich sonst gestört hätte. Viel los ist da mit mir eh nicht, dazu ist der Tag ja halb rum nach dem Start, ich bin hoch in den Sportpark. Da war viel los, weil so ein Sportvorführtag dran war, das hatte ich vergessen. Trotzdem konnte ich mein Brusttraining durchziehen, hab mich an die 70 kg beim Bankdrücken getraut und schaffe 6 oder 7 Wiederholungen in vier Sätzen, das sind mal Fortschritte. Drumrum gingen die anderen Übungen gut, Kurzhanteln, Schrägbank, Seilzug, überall läuft es gut. Draußen am Tower war derweil Calisthenics-Schnupperstunde mit zwei Profis, und es waren tatsächlich ein paar Buben da, die Ambitionen erkennen ließen, mal sehen, ob sie einsteigen. Es gab noch eine Challenge, an der Stange hängen, so lange es geht. Hab ich auch schnell mitgemacht, hab fast drei Minuten geschafft, bevor die Hände aufgingen. Dehnen, Sauna, Shake, dann zum Chinesen, gerade noch was zu essen bekommen, rückzu einen Kaffee mit genommen. Lesezeit. Bis die Abendsonne lockte, komm, sagte sie, komm raus, lauf los. Es wurde eine Tour durch die Stadt am Bücherschrank vorbei, drei Bücher kamen mit, zur Theodorkapelle, da war ich noch nie, mit weitem Schlenker ins Weggental, dort an der Weggentalkirche vorbei und wieder heim, machte 9,5 km gemütlich in zwei Stunden. Und es gab Bilder.

 

 

Die Felder, Wiesen haben deutlich die Farbe gewechselt, die Sommerhitze, seit Wochen kaum Regen, es ist erstaunlich wie sich das viele Grün hält.

Den vollen Mond mit dem Handy zu fotografieren, ist eigentlich sinnlos, da kommt nichts raus. Jetzt weiß ich´s.

Es war viel zu dunkel, um noch Bilder zu machen, das helle Gras hat mich gereizt, da entsteht dann was in der Kategorie seltsam schön.

Kurz vorm Ziel musste ich das Handy doch wieder rausholen.

Heut genau wie gestern, nur dass es eher losging. Und ich habe das dicke Teil von Schätzing ausgelesen, mit großem Vergnügen. Der Plot ist komplex, aber gut verstehbar erzählt, und es ist alles gut nachvollziehbar. Das Buch kam 2006 raus, dadurch sind die vorkommenden Staatsmänner nicht mehr aktiv, aber in der Erinnerung natürlich gut vorhanden. Clinton, Jelzin, Schröder, Milosevic und andere werden so in der Geschichte gesetzt, dass jeder von ihren Eigenheiten wissen kann. Es geht um ein Attentat auf Clinton, und drum, wie es verhindert wurde, da spielen viele Zufälle rein, nicht so sehr die Arbeit der jeweiligen Geheimdienste und Personenschützer, am Ende schafft es ein irischer Professor, der in die Nummer reinstolpert. Spannend fand ich die immer wieder eingeschobenen Ausführungen zu politischen Abläufen, da geht es richtig erhellend zu. Ich geb hier mal ein Textbeispiel rein, finde die Einschätzungen oft sehr richtig, zumal wir 15 Jahre später ein bisschen deprimiert nicken müssen.

Ich würde das Buch empfehlen, es ist wirklich spannde Unterhaltung, sehr selten sind ein paar Längen zu viel drin.
Beim Sport war Klimmzugtag, hab wieder mit 10 kg Zusatzgewicht gezogen, da sind die letzten Wiederholungen richtig mühsam.
Später Selbstgekochtes zu futtern, ich war so satt von meiner Nudelsuppe, musste wieder raus, laufen. Kleine Bilderfolge.

Mehrmal bin ich in die Duftwolken der Linden reingelaufen, wenn man drunter steht, ist es ein summender Baum voller Bienen. Der Duft ist so intensiv und gar lieblich, da denke ich jedesmal an den Götterhimmel.

Unversehens stand ich an der Koppel mit diesen kleinen schönen Pferdchen.

 

In Weiler fand ich mehrere Mispelbäume in großen Kübeln, die aus der Türkei sind schon lange durch, hier werden sie demnächst reif. Vielleicht.

 

Der Weizen sieht erntereif aus.

Das fand ich in Rottenburg am Bahnhof, gut, da wissen wir das auch.

 

Montag, 3. 7. 2023

Den Montagvormittag hab ich mir gegönnt, um zu Hause bisschen zu räumen, zu telefonieren, mich innerlich bereit zu machen für die Spätschicht und den Termin mit Tübingen. Ich hatte weiter oben berichtet von meiner Anfrage, in Tübingen als Aushilfe einzusteigen, zu fräsen, um zumindest zeitweise den Arbeitsweg zu verkürzen. Heut also per Teamsitzung vorm Bildschirm, nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten kam ein Dialog zu Stande. Die Vorstellungen des Tübinger Verantwortlichen sind ganz anders als erwartet, es käme ein sehr kommunikativer Einsatz um die Einrichtung von Abläufen in Frage, Mitarbeit am Hallenlayout, Vertretung in der Endkontrolle, bei der Werkzeugausgabe, beim Fräsen und Schleifen, ein Mädchen für alles, so mein Eindruck. Ich ließ mich wacker nicht sofort abschrecken, hab nachgefragt, immerhin gibt es einen zweiten Termin, anscheinend um den Anfang dann konkret festzulegen. Es geht wohl erst mal um 6 Monate, das wäre die längstmögliche Aushilfszeit, man wird sehen.
Auf Arbeit war ich diesmal in der mir vertrauten Reihe, und es gibt Veränderung. Eine neue Scheibensorte wird eingeführt, anscheinend ausreichend getestet, soll sie die alte Sorte ablösen. Es würde eine bessere Qualität eines entscheidenden Merkmals damit herauskommen. Der Umstieg erfolgt wie bisher jeder erlebte Umstieg in diesem Haus mit allen Fehlermöglichkeiten, die man leicht vermeiden könnte, man weiß seit langem, wie. Per konkreter Einwechselung der neuen Scheibe an einer Anlage traten genau die angekündigten Fehler auf, auch unerwartete, wir sind so nach und nach miteinander auf manches gekommen und haben berichtigt. Ich will hier nicht aufzählen, warum das wieder so unbefriedigend läuft, will nur sagen, wäre ich verantwortlich, liefe es sicher nicht fehlerlos, aber die bekannten Quellen von beliebig und vielleicht würde ich versuchen abzustellen.

Freitag, 7. 7. 2023

Heimfahren im guten Bus, sehr bequem ins Wochenende reisen, ein gutes Gefühl. Die Woche auf Arbeit war ich an fünf Tagen an vier verschiedenen Plätzen beschäftigt. Überall gab es lustige Pannen, eine Maschine meldet z. B. zwei Paletten in Bearbeitung, das geht bei dieser Anlage gar nicht. Als ich verliehen war, um auszuhelfen, fehlten die Paletten, in die ich unsere Werkstückle einbauen sollte, da musste ich vorzeitig aufgeben. In der Betriebsversammlung, die war auch in dieser Woche, bekamen wir mitgeteilt, dass wir die größte und modernste Fertigung von Wendeplatten seien, also gut. Unser Betriebsrat, so hieß es, kümmert sich aufwendig um ein Jobrad, da können wir ein paar Euro an Steuern sparen. Die Vorstellung des Projektes gab es schon vor einem Vierteljahr, diesmal gab es eine langwierige Erklärung, warum alles so schwierig ist, und weswegen es noch nicht losgehen kann. Rentenberatung findet nicht mehr statt, wir wurden an die Bürgerbüros in den Rathäusern verwiesen. Dafür fiel kein Wort zum Vorhaben der Prämienzahlung und Gewinnbeteiligung, aber es gab den freudigen Hinweis der Firmenleitung, demnächst bekämen wir ein Eis während der Dienstzeit spendiert.
Vom Lesen: Der Blindband, laut Klappentext ein berühmter Roman, ein Krimi als Kammerspiel weniger Figuren fast ausschließlich in Dialogform erzählt, furios, bösartig, brillant, lt. ZEIT hält nicht, was da versprochen wird. Ein langatmiger Anfang mit zig Wiederholsequenzen, dann wird schnell klar, irgendwas ist dramatisch, nachdem es erklärt ist, endet alles mit noch einer klitzkleinen Überraschung, die zur Rettung des Buches zu schmal daherkommt.

Das nächste Buch, da bin ich durch den Anfang, ist von anderer Qualität, es wird mit unerwarteten Denkfiguren und Erzählmustern ein Jahrhundert einer Familie in den Wirren Europas geschildert. Man versteht Armut, Krankheit, Fortgehen, Lieben und Sterben sehr intensiv, die Sprache ist sinnlich, die Bilder sind sehr stimmig. Ich vermute, das geht so durch das ganze Buch, ich bin neugierig drauf, wie aller Tage Abend wird.

 

Eine kleine Episode möchte ich nachreichen, am letzten Wochenende war ich im Gym und kam mit einem Sportsfreund ins Gespräch. Unter anderem erzählte er mir, dass er und seine Familie, nachdem sie mein Projekt vom Gelben Sack gelesen hatten, das ist hier auf der Seite beschrieben, sie achtsamer beim Einkaufen seien und dadurch die Menge des Gelbsackabfalls dauerhaft halbiert haben. Das hat mich gefreut
Hier kommt jetzt eine kleine Bilderfolge, heut beim Heimfahren hab ich mein Handy wiedermal an der Scheibe gehabt. Was rauskommt, ist nicht weltbewegend, aber die Fotos sind anders, fast wird Malerei draus.

 

 

 

 

Während ich das schreibe, läuft eine kleine kostbare Musik auf YouTube, das neue Album von Paul Simon. Er ist über 80 Jahre alt und hat eine Preziose geliefert. Hier der Link.

Samstag, 15. 7. 2023

Solch große Lücke ist eigentlich Mist in einem so angelegten Text. Ich muss folgende Ausrede anführen: Es war die Frühschichtwoche, geprägt von durchgängigem Schlafmangel, außerdem war ich alle Tage im Gym, ich mein wirklich alle Tage. Die Kurse am Tower, jedesmal mit anderem Trainer, daher jedes Mal Muskelkater woanders, Höhepunkt war ein Krampf mitten im Schlaf an der Oberschenkelinnenseite, das tut dermaßen weh, dass ich alle Gedanken vergaß. Vor lauter Angst, es kommt noch mal, konnte ich danach nicht mehr einschlafen, obwohl noch Zeit gewesen wäre. Dazu hatten wir Handwerker im Haus, da war immermal was zu tun, nachzuschauen, abzusprechen. Egal, die Woche verging, am Freitag befiel mich wieder die Lust auf´s Leben, ein langes Wochenende steht ins Haus. Ich habe eröffnet mit einer kleinen Stadtlatsche und ein paar Bildern.

Der Sommer ist zur Hälfte rum, die ersten Saatstände eröffnen ein neues Feld beim Bilderfinden. Das hier könnte Hirtentäschel sein. Als ich´s fand, sah der Himmel so aus, dann lief das Drama.

 

Heut, nach gemütlichem Anfang, nach Lesezeit, dem Sportstudio wollte ich sofort wieder raus in den Sommerabend. Ich bin die Runde durch Katzenbachtal gegangen, hab über die Bronnmühle begonnen, also andersrum. Es waren 13,2 km in 2:40 Stunden, eine meiner Lieblingstouren. Es war Regen und Gewitter angesagt, ich hatte das in den letzten Tagen, Wochen dauernd erlebt, die Mordsankündigungen, dann fiel kein Tropfen, so bin ich wohlgemut los. Ab der Römerquelle gab es kurz mal einen heftigen Regen, warm und schön, ohne Blitz und Donner, kaum war ich aus dem Wald raus oben auf der Weiler Höhe, hörte es auf, erst der letzte Kilometer war wieder ein bisschen feucht, diesmal blitzte es aus der Ferne, von drei Seiten. Als der Regen heftig wurde, war ich zu Hause. Ein paar Bilder gab es unterwegs, hier eine Auswahl.

Mit nichts Bilder machen, die Saat irgendeines Steinbrechgewächses, vielleicht. Noch eine Variante.

 

Ein sehr zarter Lauch, nein, viele in der Wiese, man muss schon aufpassen, sie zu finden. Aber dann hab ich viele Bilder gemacht.

Das Sichelblättrige Hasenohr, so sagt Google-Lens, ich bin mir nicht sicher.

Die Mehlige Königskerze, eher selten, die gelben Varianten kennt jeder.

Die Kohldistel, auch Kohlkratzdistel, so eine Entfaltung ist doch spektakulär.

Nochmal eine Baumreihe, hier im hellen Sommergras.

Ich wurde immer schneller beim Heimlaufen, weil ich nicht auf den Feldern angeblitzt werden wollte. Es hat geklappt.

 

Sonntag, 23. 7. 2023

Eigentlich wollte ich gestern und auch vorgestern hier was hinschreiben, die ganze Woche verging über dem Wollen und nicht Können. Es war die Nachtschichtwoche, und es lief gut. Ich war in der Sonderreihe unterwegs, vier Tage mit meinem gestrengen Kollegen, ich arbeite gern mit ihm zusammen, weil es gewissenhaft, genau zugeht. Da werden Programme optimiert, irgendwelche Maschinenfehler befummelt, bis sie korrigiert sind, manchmal eine Jagd nach dem My. Ein Bogenabfall auf knapp zwei Millimeter von vier My nach links und rechts, schon schwierig zu messen, wenn durch das Alter der Anlage nichts davon auftaucht, oder anders als vorgesehen und programmiert, geht die Trickserei los, bis das Ergebnis in Ordnung ist. Das ist ziemlich interessant. Dauert die vierfache Zeit oder so, währenddessen bin ich fast allein für den Rest im Gang zuständig. Die Zeit vergeht so schneller. Die fünfte Nacht war ich allein in meinem Gang. Beim Busfahren, wir hatten die ganze Woche den guten Bus, hatte ich einige Wutanfälle, alle schlafen oder schauen auf dem Handy irgendwas an, haben Kopfhörer dabei, es ist ruhig, nur zwei fangen an zu babbern. Es geht zu wie in der Kneipe, Gegacker, Gekicher, Gegröle, irgendwann hab ich sie angeschnauzt, obwohl ich das ungern mache. Es muss recht eindrucksvoll gewesen sein, danach war Ruhe. Ein anderer spielt was auf seinem Handy und es daddelt und piept durch den Bus, da hab ich nicht lang gewartet, bin schnell schrill geworden, er hatte seine Hörer zwar drin, aber vergessen zu verbinden. Das sagt er mir dann, aber ich bin schon geweckt worden, es besänftigt mich nicht. Wenn ich dann schon wach sein muss, versuche ich paar Bilder zu machen, manchmal werden die so schön, dass ich davon ganz aufgeregt werde, da ist es ebenfalls vorbei mit der Schlaferei.
Zum Sport war ich fast alle Tage, also sechs mal die Woche, es läuft ganz gut. Ich komm nicht groß vorwärts, bin aber zufrieden, wenn die Wiederholungen vollständig durchgehen. Ich hatte Zeit zum Dehnen, da muss ich sehr aufpassen, dass es mir nicht verloren geht, es ist so einfach, das wegzulassen. Wenn ich´s dann mache, merke ich, es tut gut, es bringt was.
Gestern hab ich nach dem Studio, es war Beintraining dran, mir noch die Abendwanderung gegönnt, 16 km in drei Stunden, hier im Rammert hoch in den Wald, in der Dämmerung durchs Bühler Tal und über die Felder zurück. Eine kleine Ausbeute an Bildern gab es , hier die Auswahl.

  

Beim Busfahren

Einer Malve reingeschaut

Die Jungfer im grünen Kleidchen, was für ein schöner Name, wird auch als Schwarzkümmel angeboten, obwohl Kümmel ganz anders aussieht, komisch, kümmlisch.

Fruchtstände der Scheinzypresse

Im Rammert, wie alle Jahre zu finden, der Breitblättrige Stendelwurz, direkt am Wegrand, gar nicht selten

Der Pastinak, die Pastinake, beides ist sagbar, nicht aber Pastinakin

Echter Baldrian

Gewöhnlicher Wasserdost

Zottiges Weidenröschen, gehört zu den Nachtkerzengewächsen

Der Blutweiderich

 

Aus dem Bühler Tal auf die Kapelle gehalten, gewaltig gezoomt, schon etwas dunkelwerdend, da kommt eher zufällig so was Schönes raus. Was da in den hohen Bäumen passierte, weiß nur mein Handy.

Der Heimweg, hinten blinkert Rottenburg.

Ein Blick zur Seite, der Rammert dunkelt, wäre ich noch da, würden mich die Mücken fressen, zum Glück nicht der Löwe.

Hier musste ich mir von vorbeifahrendem Auto leuchten lassen, das Sonnenblumenfeld hatte ich vom Bus aus schon gesehen, ich sollte noch bei Tageslicht langlaufen.

Vom Lesen: Es hält mich ein blöder Krimi ab, was Gutes zu lesen. Warum, wenn er denn blöd ist, les ich ihn weiter? Ich hatte beim Einstieg schon das Gefühl, unbeholfene Sprache, wohl auch solche Übersetzung nervt, dann kam irgendeine spannende Stelle, so passierte es, dass ich eine ganze Woche für diesen Mist setzte. Der Klappentext versprach großartiges, Fehlanzeige, Empfehlung für Lesevermeidung.

Die Aussichten sind gut, die Woche beginnt mit zwei freien Tagen, und neue Bücher liegen in ausreichender Menge bereit.

 

Donnerstag, 27. 7. 2023

Gestern kam die Nachricht vom Tod von Sinéad O’Connor, sie stirbt mit 56 Jahren. Das ist jetzt ein Sterben, das rückt mir sehr nahe. Sie war nicht jung wie die 27-Jährigen, die am Erfolg zerbrochen sind, und sie wurde nicht alt wie Aretha Franklin oder Tina Turner, wo der Tod nicht so überraschend ist. Ich habe lange mit ihren Konzertmitschnitten gelebt, beim Lauftraining oder Sport war sie oft dabei. Ihr berühmtestes Lied, die Coverversion des Princetitels Nothing Compares 2 U hat mich wie viele andere intensiv erreicht, aber auch ihre anderen Titel waren so berührend. Ihr schon in der Kindheit beschädigtes Leben und ihren Aufstand gegen viel Unrecht konnte ich raushören aus ihrem sensiblen, klaren und redlichem Gesang und ihrer Art zu musizieren. Ich bin traurig, wäre gern mit ihr zusammen gealtert, nun fehlt wieder jemand.

 

Sonntag, 30. 7. 2023

Es war ein schönes langes freies Wochenende. Am Freitag war Schließtag in der Firma, wir mussten Gleitzeit oder Urlaub setzen. Meines Wissens ist eine mickrige Auftragslage erst mal ein unternehmerisches Risiko, das wurde auf die Weise zumindest für´s erste an die Beschäftigten weitergegeben. Beim Ertrag war das in den letzten Jahren nicht der Fall.
Da ich mich über diese Firma nicht mehr erregen will, bleibt es bei dieser Mitteilung.
Ich habe den freien Tag genutzt zum Lesen, das Sportmachen fand ausführlicher statt. Vom Lesen ist zu berichten, es handelt sich um einen dicken Schmöker, einen historischen Roman über das Spanien des 14. Jahrhunderts, Ildefonso Falcones de Sierra gab 2006 "Die Kathedrale des Meeres" heraus. Es liest sich gut, die Hauptfigur erlebt viele Wechselfälle des Lebens, es geht sprunghaft aufwärts vom Steinträger zum Seekonsul, grad schlägt er sich mit der Inquisition herum, wie das ausgeht müssen die letzten hundert Seiten zeigen. Am Samstag traf ich beim Sport einen jungen Mann, der auf Heimaturlaub ist, ich kenne ihn schon seit dem Anfang der Sportbefragung 2016. Sein Sporttreiben hat sich verändert, zum Lustbetonten Spielerischen hin, keine sturen Trainingspläne, sondern viel Spaß mit Capoeira. Da funktioniert die Athletik, Handstände in vielen Varianten sind kein Problem und eine wunderbare Beweglichkeit ist auch da. Wir haben nebenher aufgefrischt, was uns das Leben in den letzten Jahren so geboten hat, eigentlich sollte ich das wissen von ihm, hab aber seit Corona und meiner Dreischichtarbeit geschwächelt bei der regelmäßigen Befragung. Auch am Sonntag war ich im Studio, wieder zum Klimmzugtag, teilweise mit der 10-er Scheibe am Gurt, wenn ich davon in allen Griffvarianten je 10 schaffe, sollten die Muscle Ups erreichbar werden, mal sehen.
Nach der Pause, dem Mittagessen, selbstgekocht, sonntags hat der Chinese zu, ging ich auf Wanderrunde. Vom Bücherschrank, diesmal mehr hinbringen als mitnehmen, ging es über das Kalkweiler Tor aus der Stadt raus, über die Maisfelder nach Neustetten und durch das Weggental wieder heim. Ein paar Bilder gibt es, die muss ich nachreichen. Den Rest der Zeit hab ich mit Lesen, auch am Rechner verlumpert und hab es genossen.

 

Montag, 31. 7. 2023

Die Hausaufgaben, also die angekündigten Bilder ohne viel Gedöns.

Eine unerwartete, fast übersehene Erblühung bei mir zu Hause, die Dischidia, davon gibt es wieder ganz viele Arten und dann auch Blütenvarianten. Das ist eine sehr einfache.

Einige Spätschichtheimfahrtbilder von letzter Woche.

 

 

Den grünen, hellen Streifen im Vordergrund schenkte mir ein entgegenkommendes Auto.
Vom Sonntagsgang gibt es eine Geschichte vom grünen Mais, dazu noch ein Blühen vom wilden Wein und bissle Heimat.

 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 6. 8. 2023

Die Woche verging nicht ohne gute Vorsätze, ich wollte was schreiben, hab auch was erlebt, muss aber die übliche Ausrede nutzen, es war die Frühschichtwoche. Es ging los mit einem Schlafdefizit, gleich die Nacht zum Montag gelang gar nicht. Ich hab mich im Bett selbst genervt, hatte nicht die richtige Lage, oder es juckte irgendwo, oder ich musste mal pinkeln, alles völlig sinnlos, sich wiederholend vor jedem Frühschichtmontag. Der Feierabend hält ja nicht an, um nachzuschlafen, da ist Haushalt und später der Sport. Immerhin war ich bei vier Terminen, am Donnerstag war nichts und ich hatte keine Lust auf Studio, stattdessen ging ich auf eine Runde wandern. Ich bin an der Bronnmühle vorbei nach Bad Niedernau, hab mir da die Badestelle am Neckar anschauen wollen, zum Reinspringen war es zu kühl, also nicht das Wasser sondern der Sommer drumrum. Eine wundervolle alte Mühlenanlage ist da zu bestaunen. Am Freitag ließ ich mich heimkutschieren in dem Bewusstsein, morgen nicht. Da hab ich ausgeschlafen, eine Putzrunde angefangen und war natürlich im Gym. Mein persönlicher Striezer war da und schon lag ich auf der Bank mit den 70 kg, ein Versuch gab es mit 80 kg, der klappte diesmal. Hinterher ist´s immer gut. Nach dem Belohnungskaffee, diesmal mit Birnenkuchen vom Biobäcker, bin ich auf die Abendrunde losgezogen. Es war Regen angekündigt, ich hab es für mich Sommerregen genannt, kam die erste Hälfte fast trocken durch bis zum Bücherschrank in Bühl, da war es etwas zu nass, um lange zu schauen, hab auf die Schnelle 5 Bücher rausgefunden. Auf dem Rückweg war es ziemlich viel Wasser, aber nur ein paar Minuten, ich hab gesehen, dass es wieder aufhört, der Himmel sah gut aus, und in Rottenburg war ich wieder trocken. Mir hat das gefallen, nicht auf das Wetter schimpfen zu müssen, sondern es auszuprobieren. Noch ein paar Bilder, sonst wäre es komisch.

 

Das war auf der Heimfahrt nachmittags, kurz vor Rottenburg. Die Wolken machen den Schatten.

Das Buch hat mich beschäftigt, Fotografien von sehr interessanten und schönen Skulturen aus alten Zeiten, aus einer sehr fernen Kultur. Leider ist nur ein kurzer Text des Herausgebers dazu, wenig informativ, ich hätte mir konkretere Angaben gewünscht. Man weiß manches nicht, aber ich hätte mich auch mit Spekulationen auseinandergesetzt.

 

 

 

 

Jedes dieser Teile spricht von der hohen Fertigkeit der Hersteller, die Klarheit der Darstellung, die Abstraktionsleistung, alles sehr erstaunlich, die Sachen sind zwei- bis dreitausend Jahre alt. Erst spät ausgegraben, und es sei noch viel unten, vieles ist überbaut, man kommt nicht ran. Hätten die Expressionisten schauen können, wäre sicher auch wieder Kunst draus geworden, so kamen deren Vorbildexponate aus Afrika und aus Japan und China.

Einige Bilder noch von den Wanderungen.

Eine Buschschrecke, da hab ich was neues gelernt.

Das Wehr und die Mühle in Bad Niedernau.

Noch mal ein Saatstand.

Eindruck vom ehemaligen Mühlgraben am Altpreußischen in Rottenburg.

Der Knöterich blüht zwischen den Maispflanzen.

Soll ich´s dranschreiben?

Die Friedhofkapelle in Kiebingen, da wollten die Wolken ein bisschen drohen.

Mein jetziger Lesestoff, nicht so gut wie die anderen von Schätzing, aber allemal spannend und gut lesbar.

 

Dienstag, 15. 8. 2023

Die große Lücke zum letzten Eintrag lässt mich zweifeln an meiner Entschlusskraft, hier eine Reihung zu liefern. Andererseits war wirklich wenig Zeit. Erst die Arbeiterei, drei Nachtschichten, und da war richtig zu tun. Da merk ich, dass ich kein junger Hansel mehr bin, die Erholungszeiten werden einfach länger. Der Sport macht ja, dass es lange nicht so schlimm ist, wie es sein könnte. Außerdem bin ich da in guter Gesellschaft und hinterher ist es immer besser als davor. Nach der letzten Nachtschicht musste ich schnell schlafen, schnell wieder in Gang kommen, ich wollte nach Bad Reichenhall zur Enkelfamilie fahren. Außerdem hatte meine Frau die ganze Familie zu ihrem 60. Geburtstag in diese Gegend geladen. Und es kamen allerhand, alle Lebensalter waren vertreten und es gab viele Gelegenheiten, einander die letzten Windungen der verschiedenen Lebenswege zu erzählen. Wir konnten zusammen einen schönen Ausflug auf den Jenner machen, die Kleinen sind zum ersten Mal mit der Liftgondel gefahren. Zum Glück war gar nicht so viel Andrang, man brauchte nicht warten, kam überal durch, und unten war Platz in der Pizzeria und auf dem Spielplatz. Da gab es für mich eine Premiere, ich war zum ersten Mal auf einem großen Trampolin. Abends gab es noch eine Runde im kalten Königssee, die Jugend wollte schwimmen, bin ich auch reingehüpft. Ein schönes Familientreffen, alles ging sehr gut und einfach, wirklich eine schöne Idee für einen runden Geburtstag. Drumrum war noch allerhand Spielzeit mit den Kindern. Seit gestern bin ich wieder zu Hause, ich hatte so leise Bedenken wegen der vielen gemeldeten Unwetter, hoffte alles geordnet vorzufinden. Es hatte schon geregnet, aber die Wetterwarnungen sind so übertrieben, dadurch falsch, dadurch völlig sinnlos, ich bin immer noch voll der Hoffnung, dass dieser Quatsch irgendwann in normale Bahnen gerät.
Beim Lesen, auch da war die Zeit knapp, schaffte ich den Schätzing, musste lachen am Ende, es entstand der Eindruck, er hat keine Lust mehr, so glatt und schnell hat er es aufgelöst. Die Bösen waren tot, die Guten wieder in ihren Verhältnissen, und aus war es. Es gab einen Leseversuch, Science fiction, aber das Buch war an allen Stellen schlecht und schnell abgewählt. Weiter ging es mit einem Roman, der manchmal etwas plapperig, sonst aber gut, aus den Lebenswegen einer Familie erzählt, mit Rückblenden zu mancherlei Vorfahren. Ziemlich genau und gut erzählt. Die Fotos reiche ich nach. Auch die Bilder von der letzten Busfahrt muss ich noch zurechtfummeln, ich kündige die hier schon mal an, da war Morgennebel auf grünen Wiesen, ich konnte gar nicht aufhören, zu fotografieren.
Auf der Rücktour heimwärts legte ich einen Zwischenhalt in Kirchheim, ein Besuch im Atelier meiner Kunstfreundin. Wieder viel zu erzählen, unsere Großelternerfahrungen, auch die Besprechung aktueller Arbeiten und Vorhaben. Irgendwie ist es durch dieses Miteinanderreden so gekommen, dass u. a. ein Entschluss sich bildet und es zu einem Aufraffen kommen könnte. Kurz gesagt, diese Webseite hier ist zu uferlos geworden, es sind zu viele verschiedene Dinge drauf, kein Mensch kommt da mehr durch. Es muss was Neues entstehen. Mir ist noch nicht klar, soll ich dieses Teil ganz verschwinden lassen, oder einfach was nächstes danebenstellen. Das wird in den nächsten Wochen wohl klarer.

 

Mittwoch, 16. 8. 2023

Eine Reihe Bilder war nachzureichen. Zuerst die Bücher.

Damit sollte man wirklich nicht lang rummachen.

Hier hat die Lektüre echt Spaß gemacht, Empfehlung.

Gerade angefangen, sie kann erzählen, schon nach 15 Seiten bin ich mitten in der Geschichte und auch schon schlauer als zuvor.

Im Reichenhaller Kurpark gab es diese perfekten Umstände, die Canna voll unter der Sonne, dahinter die dunklen Hecken im Schatten der hohen Bäume, da musste ich.

Der Saatstand der Traubenhyazynthe, das fand ich im Hausgärtle zu Hause.

Jetzt die oben angekündigten Bilder von der Heimfahrt nach der Nachtschicht. Das sind nur ganz wenige von diesem schönen Zugriff.

 

 

 

 

 

Samstag, 19. 8. 2023

Das Buch von Monika Maron hab ich ausgelesen und möchhte am liebsten alle, die mir wichtig sind, zwingen, das Teil zu lesen. Sie behandelt am konkreten Einzelfall die massenweise aufgetretene Situation, als nach dem Ende der DDR die ehemals Gegängelten, auch die Unbotmäßigen ihren Peinigern, den vormals immer Recht habenden Mächtigen auf Augenhöhe begegneten. Mit all den Schäden auf beiden Seiten. In diesem kleinen Roman, er endet mit der Seite 219, wird hochpräzise, umfassend, dazu außerordentlich spannend auf ein überraschendes Finale hingesteuert, das ist höchste Erzählkunst.
Meine drei Spätschichten hab ich gut rumgebracht, mein Kollege war am Programmieren, so war ich über lange Zeiten Einzelkämpfer, freitags hab ich eine für mich knifflige Platte eingestellt, auch noch mit der neuen Scheibe, so dass auch am Programm zu fummeln war, ich hab etwas lange gebraucht, aber dann lief die Kiste.
Der Sport fand dieser Tage auf dem Schänzle statt, im Studio wird grad renoviert, morgen dürfen wir wieder rein. Zweimal kam ein Kollege dazu, da müssen wir aufpassen, dass wir nicht sofort und unaufhörlich über die Arbeit sprechen, schimpfen, Stoff hätten wir genug, aber wir wollen ja paar Klimmzüge machen. Heute war ich auch in Gesellschaft, ein fitter Polizist, den ich in Coronazeiiten bei ebensolcher Gelegenheit kennenlernte, machte sein Programm. Er hatte eine Gewichtsweste dabei, die durfte ich mal ausprobieren, sehr interessant. Nach einer Kaffeepause bin ich auf Tour zum Bühler Bücherschrank losgelaufen, diesmal konnte ich einen dicken Packen Bücher mitnehmen zum wieder Abgeben. Und hab nur halb so viele nach Hause tragen müssen. Auf dem Rückweg bin ich in den Kiebinger Tante-M-Laden, nahm mir einen Kuchen für das Wochenende mit.

 

Das lag daheim schon alles gewaschen auf dem Küchentisch, so dass in der Gesamtheit irgendwie gesunde Ernährung daraus wird. Ich mag diese üppige Sommerzeit. Da sind die Zuckeraprikosen, Nektarinen und Plattpfirsiche, in meiner Kindheit gab es so was noch gar nicht. Wer weiß, was meine Enkel mal essen, wenn sie so alt wie ich sind.
Noch ein paar Bilder von unterwegs, es ist immer wieder überraschend, was dies Handy aus den teilweise ungünstigen Lichtverhältnissen zu Stande bringt.

Die Sonnenblumen haben abgeblüht, jetzt wachsen die Körner, auch dabei schauen sie alle der Sonne entgegen.

Da war es eigentlich fast ganz dunkel, dann kommt da so ein schönes Bild raus, alle Verwacklungen der langen Belichtungszeit sind rausgerechnet, eigentlich kann man keinem Bild mehr trauen, von wegen so war es.

Hier hab ich auf ein Auto gewartet, da tun sich schöne Möglichkeiten auf.

Diese Libelle ist ein Fund aus der Reichenhaller Zeit, musste wegen ihres schönen Namens "Zweigestreifte Quelljungfer" noch vorkommen. Jetzt ist noch eine Geschichte vom Borretsch zu erzählen. Auf dem Hinweg bin ich über die Neckarwiesen, da kommen vor Kiebingen allerhand Maisfelder vor, und an den Wegrändern hat sich der Borretsch ausgebreitet. Ich hab mal genauer in die Blüten geschaut, und ich fand ihn blau, die übliche Farbe, aber auch rosa und zweifarbig.

 

 

Wobei nicht nur die Farbe raffiniert ist, diese schöne Anatomie der Staubgefäße ist überzeugend, dabei futtern wir die Blüten als Dekoration auf dem Salat, soll heißen, wir fressen sie einfach auf.

 

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