Michael Oswald
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Neuer Versuch 2 zurück zu 2022 November 2023 im Januar Sonntag, 1. 1. 2023
Ausgeschlafen, stocknüchtern mit klarem Kopf stand ich auf und saß
wie die Tage zuvor um sieben vor meinem Frühstück und ließ mir von
der ebenfalls putzmunteren Quartierswirtin die Silvesterfeier
schildern. Unsere Fenster waren weit und breit die einzigen, hinter
denen Licht an war. Der Vormittag war noch geplant für eine
Spielrunde, immer mehr Kranke, Paul, die Mama, Eva auch, Hannes war
noch stabil, wir haben es ruhig gestaltet. Bücher angeschaut,
erzählt, dann noch mit den Holzklötzern einen sehr langen Tunnel
gebaut, am Ende Klötzle durchgeschossen, bis es eine Havarie gab.
Das war das Ende des Tunnels. Mittags fuhr ich los, heimwärts, immer
mal ein Stau, ein Rumgetrödel, im Radio kam eine Sendung zu Paul
McCartney, ein Buch von ihm mit seinen Lyrics sei erschienen und
wurde von verschiedenen Fans besprochen. Ihm wurde also gehuldigt.
Aber es war schön, die Musik zu hören, auch Interna aus der Zeit der
Beatles und den frühen Anfängen mit John Lennon wurden geschildert.
Die Jungs lernten sich mit 15 kennen, freundeten sich an, dann ging
es los. Love me do, der erste Titel aus dieser Zeit, es wurden die
vielen anderen Titel aufgezählt, und ich kannte sie alle. Es war wie
eine Stunde Heimatkunde, sehr anheimelnd, ein Streifzug durch ein
gigantisches Werk. Später ließ ich Nina Simone singen, die Fahrt war
irgendwann zu Ende. Zu Hause alles in Betrieb nehmen, die Bude
heizen, auspacken, Post lesen, das Finanzamt hat nach vier Monaten
zumindest mal Papiere zurückgeschickt und den Bescheid angekündigt,
so lange hat es noch nie gedauert. Montag, 2. 1. 2023 Das war ein langsamer schöner Tag, manche müssen schon arbeiten, ich hab noch frei. Ich bin freiwillig, eigentlich, weil ich schon munter war, aufgestanden ohne auf den Wecker zu warten, habe kauend gelesen in dem dicken Schätzing-Buch, es heißt "Limit" und hat über 1300 Seiten. Die ersten hundert hab ich, er kann schlüssig erzählen, obwohl er einen utopischen Roman liefert, in dem ganz verschiedene Handlungsstränge spielen. Sehr angenehm zu lesen. Vor Wochen hatte ich mir einen neuen Führerschein bestellt, mein alter sollte nicht mehr taugen. Heut holte ich ihn ab. Ich musste dafür nach Tübingen fahren, ins Landratsamt, da hat das Amt mich zweimal bewegt. Mittags ging ich beim Chinesen essen, war gut wie immer, es hört sich lustig an, wenn die beiden allen Kunden immerzu ein Flohes Neues Jahl wünschen und beim Abgang noch Schön Feilabend sagen. Ich hätte gleich wieder heimgehen können, hatte aber Lust auf Bäcker und Bücherschrank, beides war nicht umsonst. Ich hab mir, weil ich Zeit hatte, schnell einen Kuchen zusammengerührt, die Wäsche war zu hängen, der Bart zu rasieren.Alles ganz trödelig. Bis Zeit war, zum Sport zu gehen, ich war verabredet. es war ein Kurs angesetzt, mit zwei calikompetenten Trainern, um wieder was zu lernen, bzw, zu verbessern. Erst gab es Einweisungen in Vorübungen für die Figuren, mehr technikorientiert, dann noch eine Runde Sovielwiegeht, mit Klimmzügen, Liegestützen, Pistolsquats und dem toten Mann, je zwei Minuten, das langt, um völlig zerstört vom Platz zu schleichen. Dehnen ging gut heute, es kam mir vor, als kämen kleine Fortschritte. In der Sauna fing ich schon an, mich auf die Kuchenverkostung zu freuen, Mandarinenschmand, und der hat mir richtig getaugt. Mittwoch, 4. 1. 2023
Es war Arbeitsbeginn, auch noch mit Frühschicht, aber alles harmlos,
der Feiertag am Freitag macht eine schöne Abkürzung. Eine
Zweitagewoche. Wir waren schlecht besetzt, unser Teamleiter war ganz
froh, dass wir so viel am Laufen hatten. Die Kantine funktionierte
auch schon, ich erreichte satt den Feierabend, dann war auch noch
der gute Bus am Start, nachdem wir morgens wie in einer
Tiefkühltruhe rumpelten. Daheim ging es weiter mit dem Kuchenessen,
ich brauchte wegen Selbstgebackenem nicht zum Bäcker laufen. Da
könnte ich mich dran gewöhnen. Ein bisschen Haushaltkram, dann zum
Sport. Erst war es so voll und alle Geräte belegt, da war es nicht
einfach, eine sinnvolle Übungsfolge zu kreieren, ab halb sieben
entspannte es sich total. Ich hatte viel Zeit, konnte allerhand
Schnickschnack ausprobieren, hab ausführlich gedehnt, sauniert und
mir einen Shake geleistet. Donnerstag, 5. 1. 2023 Zu sehr früher Stunde fuhr unser Rumpelbus in Münsingen ein, es sah anders aus als sonst. Es war sehr dunkel, der Bus hielt vor der Schranke, wir sollte da aussteigen. Die Nachtschichtbesatzung begrüßte uns. Seit 4:40Uhr war der Strom weg, alle Anlagen blieben stehen, überall setzte der Alarm ein, es muss ein Höllenlärm gewesen sein. Die Halle war zu, bis auf eine Tür, die offen blockiert war, wir sollten mal warten. Zum Glück war es nicht besonders kalt, wir überlegten, zur Tankstelle auf einen Kaffee, kein Strom, rein durften wir erst mal nicht, irgendwann kamen die Chefs, die Instandhaltung, sie ließen uns immerhin in das Kantinengebäude und brachten tatsächlich Stühle für uns. Irgendwann halb sieben gingen die ersten Lichter in Münsingen an, aber dann kam unser Betriebsleiter, uns heimzuschicken, in der Trafostation auf unserem Gelände sei der Schaden nicht so schnell zu beseitigen. Die Busfahrer haben sich Mitfahrgelegengeiten gesucht, dann war´s das. Zu Hause, es war gegen acht, bin ich noch mal ins Bett, da mir nachts eine Influenza anlandete, ich nicht gut schlief, hab nachgeholt und den Schnupf fast weggeschlafen. Mittags frühstückte ich mein Arbeitsvesper, machte eine Lesestunde draus. Eine Nachricht vom Läufermichi war da, er bestellte mich ins Studio. Ich hatte noch Zeit für einen kleinen Einkauf, für den morgen zu backenden Kuchen musste noch was her, ab fünf war ich im Gym. Es war Michis letzter Tag, er hatte ein Riesenprogramm vor, erst tat ich bissle reserviert, dann haben wir es durchgezogen. Brust, Rücken, unterer Rücken, dann kam Tanita dazu, die Cali-Trainerin, wir mussten eine Klimmzug-Challenge anhängen, ein Planche-Challenge, einer der Jungs kam dazu, immerhin standen wir vier Minuten in der Planche. Alles ein großer Spaß, meine Erkältung hat sich ganz verdünnisiert, den Rest gaben wir ihr in der Sauna. Ich hab daheim das letzte Viertel vom Kuchen vernichtet, empfand das als passenden Abschluss nach drei Stunden richtigem Sport. Freitag, 6. 1. 2023
Ich fang mal ganz morgens an, zu schildern. Das Aufwachen hatte
nicht mit dem Wecker zu tun, es räkelte sich die Morgenlatte langsam
und wohlig ins Bewusstsein, das ist ja kein isolierter
Zipfelzustand, der Kopf macht noch seins dazu. Wenn´s nicht drum
geht, schnell aus dem Bett zu hüpfen, so im halbwachen
Feiertagszustand klopft der Puls, da drängt nichts, wach zu werden,
zumal die Bilder im halbluziden Kopf schön sind. Manchmal dauert das
Aufstehen seine Zeit. Irgend später saß ich mampfend über meinem
Buch, wollte die Zeit im Auge behalten, um elf war Kinostart. Auf
dem Weg, ich muss am Dom vorbei, kam mir eine riesige Prozession
entgegen, erst kleine und große Ministranten, auch ein paar
Ministantinnen, heißen die so, hinten die Pfarrer, wohl auch ein
Bischof, also gut, Dreikönigsfeiertag. Halleluja, so hieß der Film,
über den gleichnamigen Titel von Leonard Cohen. Das Kino war besetzt
bis auf den letzten Platz, die allermeisten in meinem Alter oder
aufwärts, sicher alles Menschen, denen Cohen schon das ganze Leben
direkt ins Hirn singt. Es kamen viele aus seinem Umfeld zu Wort,
viele Konzertmitschnitte aus allen Lebenszeiten von 1959 bis 2016,
da ist er gestorben. Er ist immer besser geworden, im Alter hatte er
eine umwerfende Eleganz auf der Bühne, die Band war ganz auf ihn
eingeschworen, wobei jedes Mitglied zu phantastischen Solosequenzen
kam. Man muss sich das vorstellen, als er eigentlich aufhören
wollte, stellte sich heraus, das er ruiniert war, weil seine treue
Verwalterin mit dem kompletten, ersungenem Vermögen durchgebrannt
war. Er fing mit über 70 Jahren noch mal an, lieferte drei
wundervolle Alben und hat weltweit ausverkaufte Konzerte gegeben, um
die Karten haben sich die Fans richtig bemühen müssen. Seine Verse,
seine Melodien und seine Performances sind so herausragend, er wurde
gecovert von ganz vielen Musikern. Richtig aufregend konnte man das
in einem legendären Gedenkkonzert 2017 sehen, Tower of Song, kann
man auf YouTube finden. Samstag, 7. 1. 2023 Was immer es ist, was in mir herumschnorchelt, Erkältung oder Influenza, es hat mich zum Sesselpuper gemacht. Es ging alles bisschen schwer, dazu kam wohl der Muskelkater von diesen seltsamen sportlichen Aktivitäten, so blieb ich daheim, hatte viel Zeit für alles, ließ meinen Plan komplett links liegen, da standen sowieso lauter doofe Sachen wie Bude putzen, Bett beziehen und so Kram drauf. Vormittags war ich zeitweise daddelnd am Rechner, als das zu blöd wurde, es war schnell so weit, nahm ich mir das Buch. Zum Mittag bin ich zum Chinesen gelaufen, danach war ich reif für Mittagsruhe. Am Anfang mit Buch, dann sah ich es nicht mehr. Beim Aufwachen lag es mir auf der Brust. Für den Kuchen musste ich das Haus nicht verlassen, der stand bereit. Den Nachmittag hab ich genauso vertrödelt wie den Abend, kam mir vor wie ein behäbig fauler Rentner. Die Zeit kommt noch. Sonntag, 8. 1. 2023
Manchmal gehe ich ein halbes Jahr nicht ins Kino, manchmal alle zwei
Tage. Igor Levit: No Fear! hieß der Film, es war wieder eine
Vormittagsaufführung, diesmal nicht ganz voll, aber doch erstaunlich
viele Menschen, die das sehen wollten. Ich hatte im Vorfeld irgendwo
einen Ausschnitt gesehen, es geht um den russisch-jüdischen
Ausnahmepianisten, der schon eine Weile im Konzertbetrieb Erfolg
hat, dann kam 2020 Corona. Er hat, nachdem alles zu gemacht wurde,
aus seinem Wohnzimmer allabendlich Konzerte gestreamt, umsonst und
für alle. Auch außerhalb des Pianistenlebens ein hellwacher Kopf, er
äußert sich zu dem JudeseininDeutschland, spricht mit Politikern,
und er gab ein Konzert im winterlichen Wald des Lützerather Forst
(Das Dorf soll für Braunkohle abgetragen werden, der Forst ist
besetzt, soll dieser Tage geräumt werden). Wie er mit der Musik
umgeht, wie er sie darbietet und beseelt und verstehbar macht, das
ist so gut eingefangen in dem Film. Er hat sich viel um die
Beethoven-Sonaten gekümmert, hat sie alle eingespielt, die waren mir
bis hier sehr verschlossen, bei ihm öffnet sich das. Ein
Konzertmitschnitt vom 3. Klavierkonzert Beethovens wird gezeigt, das
kenne ich und liebe ich in jedem einzelnen Ton, und heut habe
ich noch was ganz schönes draus werden sehenhören. Da ist mir schier
der Atem weggeblieben, schon wenn ich dran denke, passiert das
wieder. Donnerstag, 12. 1. 2023
Am Montag war ich arbeiten, dachte, es wird schon gehen, die
Nachtschicht wurde sehr lang, heimzu saß ich mit heftigem Kopf- und
sonstweh im Bus, da war die Heizung auf Saunatemperatur, in dieser
trockenen Luft kam der Hustenreiz, es wurde besser, als die Tür nach
dem ersten Aussteigen nicht mehr ganz schloss, da kam feuchte, kühle
Luft von außen dazu. Ich war wirklich froh, als ich daheim in der
Kiste lag. Nach dem Aufstehen versuchte ich, einen Arzttermin zu
bekommen, das ging schnell, hab mir die Krankschreibung für den Rest
der Woche geholt. Es ist schon beeindruckend, wie einen solch
ungewollte Fremdbesiedlung aus dem Rennen nehmen kann. Mein Tage
vergehen zu meist mit Kontakt zum Sofa, nach nötigen Stadtgängen
will ich da schnell wieder hin, ein paar Verrichtungen im Haushalt
gehen langsam vonstatten und das nur, um nicht völlig zu vergammeln. Sonntag, 15. 1. 2023
Da ich morgen wieder arbeiten soll, habe ich heut auf Normalbetrieb
umzustellen versucht. Ausschlafen war trotzdem drin, auch Lesezeit,
komme vorwärts, fast bei Seite 1000. Es hat ein paar Längen,
endlose Action, wo mir teilweise der Winkel des Blickes in den
Rückspiegel geschildert wird, damit ich´s auch verstehe, es geht so
spannend zu, dass ich immer weiter lese. Und tatsächlich alle
Zusammenhänge behalte bis hier. Wenn also der Schauplatz wechselt,
die Handlung springt, Personen dazukommen, wegfallen, egal, es ist
dermaßen souverän erzählt, dass ich immer wusste, bevor ich
aufgeklappt hatte, wo ich grad dran war, ich hatte auch alle offenen
Fragen parat, wenn sie im Text mal wieder ein Stück weit beantwortet
wurden, natürlich immer in kleinen Häppchen. Es ist nicht leicht,
das Buch wegzulegen, man kann ja nicht immer weiter lesen. Nach
einem dieser Abbrüche bin ich ins Studio, hab am Plan gearbeitet,
wobei der inzwischen modifiziert wurde, ist er noch erkennbar? Es
sind ein paar Übungen, grad aktuell ganz neu dazugekommen, die
spezieller mit Calisthenics zu tun haben, dafür muss was wegfallen,
sonst käme ich gar nicht mehr raus aus dem Gym. Neu sind irgendso
Liftups, man hängt an der Stange, nimmt die Füße hoch zu den Händen,
schiebt die Füße höher, bis die Oberschenkel, bzw. die Hüfte an der
Stange sind bzw. ist. Nicht ganz dudengerecht. Das zielt auf Bauch
und Lat, und zwar gediegen, ich schaff es grad viermal, muss es
ausbauen. Eine Vorübung für Muscleups ist der tiefe Zug an der
Klimmzugmaschine, ich soll die Stange bis auf Bauchhöhe ziehen. Mit
dem Normalgewicht schaff ich das gar nicht, da kann ich soweit
zurückstöpseln, bis es sauber geht, bin wieder bei kleinem Gewicht
gelandet, muss es ausbauen. Das Ding dabei ist, ich habe das Gefühl
von zweckmäßig und zielführend, bin also wieder mal guter Hoffnung,
dass es doch noch was wird mit mir. Beim Dehnen, ich bin ungefähr
bei Tag 80, stagniert es hartnäckig, diese stupide Gründlichkeit von
jeden Tag hat gemacht, dass es wie in Routine eingewachsen ist, noch
nicht ganz fest, aber wenn ich im Training stecke, ist von der
Zeitplanung mittlerweile ganz klar, Dehnen muss hintendran,
eventuell muss das Trainieren abgekürzt werden, damit es passt. Der
Vorteil solcher Vorgaben und einer gewissen Zwanghaftigkeit ist die
kategorische Erfüllung. Heut war sogar Sauna dabei, für eine
schnelle Mittagssuppe reichte es, dann war Termin in der
Zehntscheuer. Finissage mit Christian Günther, ich hatte seine
Ausstellung schon gesehen, fand sie gut, er wollte mit seinen
Künstlerbüchern anrücken, sie erklären und uns blättern lassen. Nun
sind diese Bücher, voller Zeichnungen, Skizzen, Kritzelein für
Zeichner viel interessanter, als die fertigen Malerein, die waren in
dem Fall wirklich gut. Jedenfalls hat es sich total gelohnt, man
konnte diesem Künstler in den kleinen Formaten regelrecht zuschauen
beim Denken, Probieren, Entwickeln. Dazu kam, dieser 81-jährige
agierte ohne Altersmacken oder Ausfälle sehr vital, wusste angenehm
und interessant zu berichten zu mancher Entstehung. Es war spannend
und ein schöner Ausblick, wohin die Reise gehen könnte. Montag, 16. 1. 2023
Erster Arbeitstag, gleich verborgt in die Sonderreihe, ich mach, was
ich kann, mein Kollege übernimmt Kniffliges und ein Neuteil. Ich
habe den Rest zu bedienen, einen Auftrag musste ich starten mit
verändertem Programm, und ein Lehrling ist da zum Durchlauf, der
soll auch was erklärt bekommen. Schulung soll gemacht werden, die
Serviceintervalle an zwei Maschinen ebenfalls, keine Ahnung, wann.
Morgen? Die Kantine war der Höhepunkt, überbackene Tortellini, viel
Gemüse dazu, alles unter Käse, Salat extra und ein Schokopudding
hinterher. Da geh ich morgen wieder hin. Die Heimfahrt im Bus, wo
die Tür nicht schließt, außerdem war es rappelvoll, Geschnatter
immerzu, auch noch ne Umleitung. Dienstag, 17. 1. 2023 Es hat hat die Zeit gereicht für den Sport, nicht ausführlich, aber ein Notprogramm mit den wichtigen Sachen war drin. Brust, Bankdrücken auf der Bank, an der Maschine bis zur deutlichen Spürbarkeit der betroffenen Innerein, genauso bei den Liftups, da wird es grad besser, schaffe 8, dann 6 Wiederholungen, mach, bis ich das nicht mehr halten kann. Dehnen mit Zuspruch und Ermutigung des Trainers. Duschen, keine Sauna, Mittag vom Bäcker, was vom Gemüsekuchen, zum Bus. Mit dem Reisebus, da ist die Umleitung egal, die Fahrt dauert 10 Minuten länger. Wieder viel zu tun, gut durchgekommen, Zeit für einen Kaffee war und für einen Schwätz. Irgendwer erzählte, wenn man in der Alterssicherung Leistungsprozente abgeben muss, warum auch immer, wird es verrechnet mit der Tariferhöhung, die eventuell ansteht. Ich hab gesagt, glaub ich nicht, mein Teamleiter meinte aber, es könnte so sein. Ich hab mich sofort aufgeregt, so, dass alle drumrum es mir ansahen, will trotzdem bei Gelegenheit einen der Betriebsräte befragen. Mal sehen. Beim Lesen kam ich an der Seite 1111 entlang, das passiert eher selten, das Buch ist nach wie vor spannend und gut erzählt. Noch 200 Seiten. Mittwoch, 18. 1. 2023 Verschlafen, gar nicht einfach, nach vier Stunden im Bett die Nacht beenden zu wollen, diesmal hat es nicht geklappt. Kein Sport, wenigstens konnte ich ein paar Sachen daheim erledigen. Die telefonische Besprechung meiner MRT war dabei, das Ergebnis gefiel mir nicht, ich habe beschlossen, es zu ignorieren, solange, wie es geht. Die Urlaubsplanung für dieses Jahr hab ich mal ausgefüllt, mal sehen, was genehmigt wird, es sind zwei Wochen in den Sommerferien dabei. Die Wäsche hängt und riecht gut, mit einem Waschmittel vom Biofritz, da steht Lavendel drauf, mir gefällt die atmosphärische Veränderung in meinen Räumen.Und die Verwandlung des Aromas meiner Socken von benutzt zu wieder frisch ist beträchtlich. Auf Arbeit war ich wieder eine Reihe weiter verborgt, und wir hatten viel zu tun. Ich hab eine Scheibe wechseln müssen, kam klar mit mir unvertrauter Anlage. Da so viele Maschine standen, gerüstet werden mussten, und mein Kollege mir allerhand zutraut, hab ich auch eine Anlage umgerüstet für ein neues Werkstück. Nebenher hatte ich die Anlagen, die liefen zu überwachen, und musste mich so schrittweise rantasten, wie es halt ist beim ersten Mal. Es ging langsam, aber die Richtung war ok, bis dann dauernd Abbrüche kamen. Ich hab tapfer von vorn angefangen den Roboter zu teachen, dachte, es liegt an mir. Irgendwann stand mein Kollege daneben, als es wieder nicht weiter ging, er sagte was von einem Kabelbruch/Wackelkontakt, wenn das Bedienpult bewegt, gedreht wird. Ab da war alles gelöst, ich kam durch, die Kiste lief. Man könnte das sicher reparieren, wie auch die gerissene Scheibe in der nächste Anlage, in dieser Firma entscheidet man sich dafür, das Geld zu sparen, es tut ja noch. Über die Kompliziertheiten, einen Auftrag richtig anzuwählen, anzumelden will ich hier lieber nicht reden, mir kommt manchmal die Erinnerung hoch, wie einfach und sinnvoll das im vorigen System organisiert war, jetzt vertrödeln wir auch bei dieser Gelegenheit einiges an Zeit. Dafür lassen wir uns alle Tage unsere unzureichende Produktivität erläutern. Wöllte ich darüber einen Roman schreiben, bräuchte ich eigentlich nur alle Tage protokollieren. Freitag, 20. 1. 2023
Das Wochenende ist erreicht, zwei Tage Pause in Aussicht. Ich hab
gar nicht viele feste Aufgaben, nur den Einkauf muss ich machen,
ansonsten ist Zeit für Sport, auch für soziales Leben, einen Kuchen
will ich mir backen, vielleicht langt es für eine Wanderung. Samstag, 21. 1. 2023 Das Schlafdefizit der ganzen Woche weggepennt, ich hatte mir einen Wecker gestellt, zu später Zeit, und hab ihn weggedrückt und noch ein Stündlein drangeträumt. So bin ich um elf raus aus der Kiste und hab mit einem gemütlichen Lesefrühstück begonnen. Ein Roman von Richard Rötzer, "Der Wachsmann", 1997 erstmals erschienen, bei mir liegt die 6. Auflage, von 2000, es muss sich verkauft haben. Ich habe nach 40 Seiten noch gar nicht das Gefühl, dass ich es fertig lesen werde. Mal abwarten. Nach einer Haushaltrunde bin ich ins Gym, in der Hoffnung, es wäre nicht viel los um diese Zeit, das hat geklappt. Legday war dran, ich mach das am wenigsten gern, eigentlich nur aus der Einsicht heraus, dass es dazugehört. Heut war mir dauernd schwindelig nach jedem Satz, ein lustiges Gefühl, wenn ich den Zusammenhang zu oben und unten verliere, zum Glück nur für kurze Momente. Hab den Bauch noch drangehängt, die Liftups funktionieren, nur 6 bis 8 Stück, formvollendet. Back- und Frontlever und Hangups, bis der Bauch nur noch Protest meldet. Dehnen, ausführlich, das volle Programm, lustvoll, weil mir in lichten Momenten klar wird, es ist vorwärts gegangen. Sauna mit der kalten Schwalldusche danach, ich geh raus wie mit neuem TÜV. Spätes Mittag gab es beim Chinesen, da war ich von mir selbst belustigt, hab was mit Ente gewählt, weil ich Bock drauf hatte. Beim Essen war es schon wieder vorbei mit diesem Gelüst, es hat mir nicht sonderlich geschmeckt, sein Gemüse ist viel besser. Ich bin dann durch´s Kaufland gerast, hab den Wocheneinkauf zusammengesucht, beim Obst und Gemüse gab es nicht mehr viel, da ging es schnell. Zu Hause alles verräumen, schnell machen, um sieben musste ich los, wollte durch den Winterabend laufen zur Volksbank-Arena, da war Volleyball. Gegen Dresden, die hätt ich ja gern mal reden gehört. Nach drei Sätzen war das Spiel gewonnen, unsere Jungs waren heut klar besser. Wieder zurücklaufen, immer noch Schneeflocken. Einen Kuchen hab ich mir zusammengerührt, jetzt ist er noch im Ofen, verkosten kann ich erst morgen. Dienstag, 24. 1. 2023 Frühschichtwoche, das ist die mit dem Aufstehen kurz nach Mitternacht. Da reicht es für Arbeiten und Sport, der Text kommt klar zu kurz. Es reicht nicht, die paar Bilder, die zwar gemacht sind, zu bearbeiten und sie hier einzustellen. Muss ich auf später vertrösten. Euch und mich auch. Genauso ist es mit ein paar Themen, da warte ich auch auf Zeitlöcher, paar Ideen wären da. Beim Sport gab es eine lustige Challenge: Zwei Jungen, die schon lange da trainieren, waren auf irgendeinen Feuerwehrfitnesstest gestoßen, da gehört Laufen auf Zeit und genauso Radfahren dazu, aber auch Bankdrücken mit 40 kg, die Beine oben, 50 Wiederholungen. Haben wir probiert. Der Große hat es geschafft, geradeso, wir drei anderen, einer der Trainer kam noch mit rein, sind locker bis 25 gekommen, da wurde es mühsam, reichte bis ca 35, dort brach es ein. Wir könnten also keinen Feuerwehrmann stellen, weil unser Großer nicht so laufen kann, wie gefordert. Samstag, 28. 1. 2023 Gestern abend, nach dem Sport, da hab ich mir richtig Zeit gelassen, drum war es schon spät, denn die Frühschichtwoche war aus und ich konnte lumpern, schrieb ich mir den Plan für den Samstag, und der war voll. Unter anderem, vielem stand der Punkt Judith anrufen, sie hatte mir eine Ermunterung geschickt, sie im Atelier zu besuchen, das hab ich nach dem späten, dem Ausschlaffrühstück gleich gemacht und wir haben uns für den Nachmittag verabredet. Dadurch brauchte ich mich nicht mal rechtfertigen, warum alles andere liegenbleiben musste. Habe grad noch den Einkauf geschafft, der war nötig, weil mehrere Sachen ganz aus waren. Ich hab es im Aldi erledigt, war schnell durch und die Erfolgsquote war recht gut. Da hatte ich sogar ein Mikrowellenmittagessen gefunden, Nudeln mit einer Pilzsoße, so ließ sich auch das schnell abhaken und ich kam pünktlich im Atelier an. Es gab herrlich was zu sehen, viele neue Sachen, schließlich war das letzte Mal lang her. Schöne Materialfügungen, schnelle und zielsichere Zugriffe, die irgendwelche Artefakte in neue, zumeist sehr heitere Zusammenhänge brachten. Einen Stapel Zeichnungen gab es durchzublättern, und es war Zeit zum Erzählen, teilweise haben wir das in den Bäcker verlegt. Spät kam ich nach Hause, es reichte für ein Lesestündchen und den Text hier. Außerdem singt mir Nina Simone was vor, damit endet demnächst ein wirklich schöner Tag ganz gediegen. Den Link dazu Sonntag, 29. 1. 2023 Am Vormittag las ich viel, hatte einen kurzen Besuch, dann bin ich zum Sport. Das war schon am Nachmittag und ich hatte alle Zeit der Welt. Hab am Rücken und Lat gearbeitet, zuerst Klimmzüge in verschiedenen Griffvarianten gemacht, am Ende waren es um die 120 Stücker. Weiter auf der Rudermaschine, an der Klimmzugmaschine, da ganz enge und sehr tiefgezogene, nochmal 60. Ab da war die Reckstange frei, hab meinen Bauch zum Brennen gebracht, meist ist der Lat mit beteiligt. Beim Dehnen hab ich tatsächlich gemogelt, weil der Hunger kam und ich in die Sauna wollte. Ich hab es mir verziehen und auf morgen geschoben. Darin hab ich gewisse Erfahrung, mit den Sachen von gestern, die ich auf heut geschoben hatte, tat ich es genauso. Dafür gab es selbstgekochtes Mittag, Nudeln und Gemüse, darüber einen deftigen Käse gerieben. Immerhin hab ich den Kram der letzten zwei Wochen weggelesen, die ganze Post und die Ausstellungsankündigungen und einen Bücherkatalog und einen Reisekatalog. Mittwoch, 1. 2. 2023
Die Tage werden länger, soll heißen, sind länger hell, auch sind
dicke Knospen zu sehen und überall melden sich grüne Spitzen, neben
den schon blühenden Schneeglöckchen ist das ein Zeichen, bald kommt
der Frühling. Ich freu mich drauf. Heut war sportfrei, ich musste
noch ein paar Sachen im Haushalt nacharbeiten und ein Stadtgang war
fällig, Brot fehlte und Ingwer. Beim Bäcker bin ich vorbei, nicht
ohne mich zum Kaffee zu setzen, auf dem Rückweg hab ich den
Cali-Park am Neckar angesteuert, Felix wollte trainieren und ich
wollte was hören von seiner Reise. So zum Schwätzen war es noch
bissle kalt, der Wind ging heftig, aber wir haben kurz hin und her
ausgetauscht. Ich warte noch auf 5 Grad mehr, dann ist draußen
trainieren auch wieder gut. Sonntag, 5. 2. 2023 Muss nachholen, paar Bilder dazutun, bisher fehlte die Zeit, auch jetzt ist nicht viel. Auf Arbeit bin ich im Zurufmodus unterwegs, wo es fehlt, lass ich mich hinschicken. Bin gut zurechtgekommen und hab auf´s Wochenende hingearbeitet, wo der Schlafmangel behoben und der Rhythmuswechsel von der Nachtschicht in den Tagbetrieb vollzogen werden muss. Am Samstag, das wusste ich schon vorher, war ein Scheißprogramm angewählt, kaum zu schaffen und keine lommelige Minute zum Chillen, fast alles freiwillig. Einkauf, vorher Felix auf dem Calipark besuchen, zum Sport ins Studio, Beine und Bauch, Dehnen und Sauna. Heim, essen, nur ein Notsüppchen gegen den akuten Hunger, zum Volleyball in die Volksbank-Arena, wollte hin laufen. Die Jungs haben gegen Kriftel gespielt, die sind in der Tabelle zwei Plätze unter Rottenburg. Und sie haben es spannend gemacht: Erster Satz gerade so gewonnen, zweiter Satz überlegen gewonnen mit 25 zu 13 oder so. Dann verlieren sie Satz drei und vier, nachdem alle dachten, diesmal geht es schnell. Im entscheidenden fünften Satz gelingt ab Punkt sieben oder so ein schöner Ballwechsel und dann alles. Also gerade so das Ziel erreicht. Nach zweieinhalb Stunden heimlaufen, richtig essen und geschwind einen Kuchen anrühren, den Boden abbacken. Am nächsten Morgen gibt es den Maulwurfhügel drauf, das ist im Bild besser zu sehen als hier zu beschreiben.
Als das Teil im Kühlschrank war, bin ich ins Studio, Training ohne
Plan, nach Lust und Laune war angesagt. Da hab ich ziemlich viel an
der Stange gehangen, so Halteübungen, bis es eben nicht mehr hielt.
Sauna, spätes Mittag, als ich den Kuchen rausholte, probierte, war
mir nach Teilen zumute, ich hab den Felix angetuckert, der kam dann
auch. Dann kam eine Stunde durchhängen, faul sein, bis mir der Text
hier einfiel.
Kommt oben im Text vor, genauso das nächste.
Den Lesespaß mit Konrad Lorenz s. o., erwähne ich so:
Das hatte mir gefallen, so eine Arbeit suche ich mir auch noch, sie
braucht auch nicht Arbeit heißen.
Da ist mir die Belichtung etwas beliebig ausgefallen.
Ganz woanders diese Version:
Für heute bis hier, da ist noch mehr nachzuholen. Montag, 6. 2. 2023
Der Vormittag ist eng eingegrenzt durch Aufstehen und durch
ZurArbeitmüssen. Ich war zeitig dran, hätte zum Sport gehen können,
in einem Anfall von Einsicht hab ich zu Hause einiges weggearbeitet.
Die Wäsche hängt zum Trocknen, aller Müll ist raus gebracht, die
Post sortiert und abgeheftet. Im Rumpelbus, der war diesmal beheizt,
ging es zur Arbeit. Ich bin im Sondergang gewesen, da, wo ab heut
der Schichtwechsler dauerhaft fehlt. Es ist nicht entschieden, wer
ihn ersetzen soll, das heißt, wer eingearbeitet wird in die
spezielleren Werkstücke und Sondermaschinen. Ich nicht, bin mit
meiner Restarbeitszeit kein Kandidat dafür, der Stammkollege will
nur einarbeiten, wenn sich das lohnt. Wegen mir. Ich habe da keine
Ambitionen mehr, weiß allerdings nicht, wo ich dann landen werde.
Heut hab ich getan wie ein Sonderschleifer und einen Auftrag
gestartet mit dem vollen Vertrauen, dass meine Kollegen am vorigen
Auftrag alles richtig gemacht haben. Drumrum war viel zu tun, der
Teamleiter hat viel geholfen, am Ende standen trotzdem zwei
Maschinen, die ausgelaufen waren. Heimzu im Rumpelbus, beheizt und
mit Frischluftversorgung durch die nicht schließende Tür. Den
Feierabend verschönt mit einem großen Stück vom Kuchen. Für morgen
ist noch ein Rest da, schon isser wieder alle.
Draußen beim Spazieren fand ich die botanische Verwirrtheit, das Geißblatt hat wohl vom Sommer geträumt.
Wo es grad um Botanisches geht, hab ich eine Angabe zum Wachstum gefunden, da blieb mir beim Joghurtessen fast der Mund offen, was es nicht einfacher macht. Die sorgsam angedeutete Bewusstseinslage des Pflaumenbaumes war mir nicht bekannt.
Noch drei Ausstellungserwähnungen: Weiter oben stand schon was von Christian Günther und seiner Finissage und Buchvorzeigung. Da hab ich zwei Portraits rausfotografiert, an denen man sehen kann, wie schnell und sicher er sein Handwerk beherrscht. Die haben mir sofort gefallen, und es war ein herrlicher Fundus, der sich beim Blättern zeigte. Es ging in diesen Zeichnungsbüchern durch ein ganzes Lebenswerk.
In der Rottenburger Stadtbibliothek gab es in der Reihe Kunst auf
der Treppe oder so die Arbeiten vom Rottenburger Fototreff, unter
dem Titel Gegensätze gab es die Ausstellung der Passepartouts. Bis
auf eine Arbeit, ein Flüchtling vielleicht, der vor einem
Schaufenster einer Boutique tanzt, war alles so harmlos, z. B. eine
spätblühende Sonnenblume inmitten der grauen Kerndolden, da wundere
ich mich gar nicht, dass mir sonst kein Motiv im Gedächtnis
gebleiben ist. Dienstag, 7. 2. 2023
Zum Sport gewesen, rechtzeitig, Brust trainiert und paar Liftups
gemacht, Dehnen. Arbeit war ok, in der Sonderreihe ist viel zu tun.
Ich starte die Standardaufträge, messe mir unbekannte Platten, lasse
den Laden schnurren, während mein Kollege nach den komplizierten
Teilen schaut. Der Teamleiter musste auch mit ran, ich hab ich heut
mal eingeteilt. Er hat das akzeptiert, weil es eine vernünftige
Lösung war. Die Busfahrt war die Luxusvariante, schnellster Fahrer
im Reisebus, die pure Wonne und die Möglichkeit, Schlafzeit
aufzuholen.
Donnerstag, 9. 2. 2023
Gestern war ich zum Sport und auf Arbeit, mehr ging nicht. Wir waren
in beiden Gängen in der Idealbesetzung von je zwei Leuten da, laut
unseren Vorgesetzten stimmt so die Arbeitsproduktivität. Erst hatten
wir eine Infoveranstaltung, der CEO von Walter war da und unser
Betriebsleiter, sie wollten uns informieren über den Stand der
Dinge. An sich ein gutes Anliegen, aber in der Durchführung war es
eher so, dass ich mich fragte, von welchem Stern berichtet wurde.
Alles sei auf gutem Wege, die Mitarbeiter seien hochmotiviert, nur
deswegen kommt es zu diesem guten Ergebnis. Ob jemand Fragen stellen
möchte. Eine Frage kam tatsächlich. Hinterher sollten die jeweiligen
Chefs in ihren Abteilungen noch zur Verfügung stehen. Der Austausch
unter den Kollegen, also ohne Chefs brachte ein anderes Bild ans
Licht, auch, dass man überhaupt keine Lust mehr hat, mit diesen
Vorgesetzten zu sprechen, die Erfahrung von Desbringtehnix sorgt für
stabile Zurückhaltung an der Stelle. Am Schichtende waren wir etwas
erledigt, hatten viel zu tun, hatten viel geschafft, aber es reichte
nicht. Zwei Anlagen standen unversorgt still, wir kamen nicht dazu.
Zum Glück stimmt die Produktivität, wobei so dann auch wieder nicht,
auch wenn es kaum noch jemand hören kann. Samstag, 11. 2. 2023
Wieder gab es verschiedene ausführliche Zeiten mit den Kindern. Mit
Hannes hab ich lange verschiedene Bücher angeschaut und erzählt. Eva
musste öfter aussetzen, sie hat den Keim von den Jungs übernommen,
jhr ging es gestern und heute nicht besonders gut. Trotzdem waren
wir nachmittags auf eine schnelle Runde spazieren, im Kurpark,
obwohl es saukalt ist. Gestern war es immerhin sonnig. Heut hab ich
den Johannes zum DM geführt, eigentlich wollte ich ihm gegenüber nur
ein Ziel formulieren können, dabei sollte ich einen kleinen Einkauf
mit erledigen. Gestern, als wir zwei draußen waren, konnte ich immer
nur auf die nächste Ecke verweisen, um die wir noch müssten, drum
wollte ich es heute so machen. Wir sind recht zügig hingekommen, der
Einkauf dauerte ein bisschen, weil ich mich gar nicht auskannte, ich
war versorgt mit einer digitalen Einkaufsliste und musste suchen.
Johannes war ganz geduldig, hat seinen Kinderkorbwagen immer hinter
mir her geschoben, ohne auch nur einmal anzuecken, und gewartet,
wenn ich die Regale anschauen musste. Am Ende hat er wie ein Großer
den Korb zurückgefahren und eingerumpelt, während ich einpackte.
Rückzu hatten wir lustige Treppenspiele, dabei sind wir auch gut
vorwärts gekommen, bis er sich das letzte Stück tragen lassen
wollte. Ich hatte ihm angeboten, wenn ihm kalt ist, nehm ich ihn
hoch zum Wärmen. So hat er begründet, dass er nicht mehr laufen
wollte. Mittags war Zeit für Paul, der wollte auch bisschen getragen
werden, ich mach das gern. Wir haben mit einer Musikkiste gespielt,
mit aufgeblasenen Luftbalons, er macht immer mehr mit und zeigt
wieder andere Eigenheiten beim Benutzen der Sachen als die beiden
Großen in dem Alter. Auch spannend. Mit Hannes gab es lustige
Ballwurfversuche, man muss das alles lernen. Höhepunkt war zum
Schluss ein Riesenturm aus Bauklötzern, Hannes musste sogar auf
seinen Stuhl steigen um weiter oben ranzukommen. Irgendwann, da war
er bestimmt 1,2 m hoch, gab es einen Rempler, der das Ganze mit
ziemlichem Geschepper umfallen ließ. Ein schöner Spaß. Abends bin
ich im Clever-Fit gewesen, heut sind es Wochenendöffnungszeiten, um
neun war ich schon im Quartier. Nur deswegen gibt es diesen Text. Montag, 13. 2. 2023
Wenn ich dieses Datum schreib, auch nur seh, muss ich an Dresden
1945 denken, die Bombennacht, eine der sinnlosesten Bombardierungen.
Die sind alle sinnlos, aber manche lassen sich irgendwie
rechtfertigen, diese nicht und auch nicht Nagasaki und Hiroshima. Donnerstag, 16. 2. 2023 In Bad Reichenhall sind die Tage schnell rumgegangen, Spielen mit Paul, Rausgehen mit Hannes, manchmal auch alle zusammen, wenn grad niemand kotzen musste, zum Ende hin hat es sich bisschen entspannt. Ich hab mich so verliebt in diese kleinen freundlichen Gemüter, die noch so ohne Schuld und ohne Falsch sind, wenn sie mal kurz kompliziert tun, steht das in keinem Verhältnis zu der vielen Freude, die sie mir machen. Ich bin gestern heimgefahren, das ging sehr glatt durch, hab die Wohnung in Betrieb genommen, eingekauft und die Blumen gegossen, eine hing tatsächlich durch, und war im Sportpark zum Kurs am Tower. Das ist auch wie heimkommen, wenn ein kompetenter Trainer das Programm macht, es waren Übungen dabei, die hab ich noch nie gemacht, es war anstrengend und ein gutes Gefühl, da durchzukommen. Heut war Frühschicht, eine schmale Besetzung, viel zu tun, bei den anderen sah es entspannter aus. Das sagen die wahrscheinlich auch, wenn sie mal rüberschauen. Zum Feierabend ging es im Reisebus auf Tour, ich hab wunderbar geschlafen. Ich weiß nicht, ob wir noch die Umleitung fahren müssen, früh hab ich das verpasst, heimzu auch. Eine Diskussion gab es mit meinem ägyptischen Kollegen, es ging um die Freiheit des Menschen angesichts der falschen Ernährung so vieler dicker und kranker Menschen, und ob da der Staat eingreifen müsse. Ich hab gesagt, man kann es wissen, muss für sich Verantwortung übernehmen. Er will mehr Regeln oder einschränkende Vorgaben, z. B. über Preise. Wir sind natürlich nicht zu einem Stein der Weisen gelangt,oder vielleicht doch, wir haben uns nicht einigen können und festgestellt, dass wir nachdenkend aus diesem Gespräch rauskamen. Samstag, 18. 2. 2023
Gestern war der Frühschichtfreitag, egal, wie kurz die Woche ist, es
kommt große Müdigkeit raus. So hab ich zum Feierabend ein wenig
durchgehangen, bin in die Stadt zum Bäcker und am Bücherschrank, da
gab es Zwetschgenkuchen zum Kaffee und vier Bücher wollten mit. Die
Stadt wirkt anders, lauter seltsam bekleidete Menschen sind
unterwegs, die Faschingszeit läuft. Ich fang gar nichts damit an,
wundere mich eher. Abends bin ich ins Gym, da war es ganz leer, ich
konnte in aller Ruhe meins machen und war in der Sauna. An der Theke
gab es den Shake, die Mitarbeiterin dort fragte mich, wo ich
herkäme, wir haben uns als Ossis geoutet. Schon mussten wir unsere
Eckdaten austauschen, wann, warum hier usw. Mittwoch, 22. 2. 2023
Voriges Jahr gab es viele Bemühungen, an diesem Datum zu heiraten.
Ob es denn Glück gebracht hat? Samstag, 25. 2. 2023
Der Plan wäre fast schiefgegangen. Gestern war die letzte
Nachtschicht, ich hatte vorher keine Zeit einzukaufen, obwohl es
immer nötiger wurde. Dafür habe ich bis auf den Mittwoch durchgängig
Sport geschafft. So wollte ich direkt nach der Schicht einkaufen,
der Handelshof macht schon um sieben auf. Dann kamen aber zwei
meiner Kollegen, fragten, ob ich mit fahren wöllte, sie würden gegen
drei abhauen und die Schicht beenden. Ich weiß jetzt, wie es
im Paradies war, als da der Apfel hing. Da ich aber den Zustand
meines Kühlschrankes kannte, auch nicht in das Samtagsgewühle beim
Einkaufen wollte, hab ich das wacker durchgezogen. Hab am Ende die
Lichter aus gemacht, bin so halb schlafend im Bus bis Rottenburg
gekommen und war kurz nach sieben im Laden. Viel mehr Verkäuferinnen
als Kunden, viel Platz, alles funktionierte schon, war aufgefüllt,
sogar die Käsetheke war besetzt. Vor lauter Freude hab ich bisschen
viel eingekauft, egal, zu Hause hab ich alles untergebracht und mit
dem frischen, grad gekauften Weckle Frühstück gefeiert. Gähnend. Das
Lesen geht nicht so gut mit so einem schwammigen Kopf. Macht nichts,
ich hab den Haushalt zurechtgefummelt, man ist da langsamer,
manchmal blieb ich hängen, wusste nicht weiter, die Prozesse liefen
zögerlich, wie mit einem alten überforderten Rechner. Telefonieren
ging gut, glaub ich, hoffentlich war der Eindruck am anderen Ende
ähnlich, ein wenig am Rechner, Mails und Kontokram. Mittags bin ich
ins Studio, hab allerhand geschafft, um die hundert Klimmzüge in
verschiedenen Griffhaltungen, und immer weiter an dieser
Muskelgruppe, zum Schluss hab ich mal die Parallets ausprobiert. Es
hat nur zum Kurzdehnen, Kürzestdehnen gereicht, dafür gab es Sauna
und Mittag beim Chinesen. Sonntag, 26. 2. 2023
Heute möchte ich über das Vergessen schreiben, da mir in dieser
Woche zwei Kleinigkeiten passiert sind und ich davon ausgehe, das
wird sich immer weiter verändern, nicht zum Besseren. Am Freitag
hatte ich mein Handy zu Hause vergessen, als ich zur Arbeit bin.
Vorher war ich im Gym, hatte Musik gehört, gelesen, der Akku war
schon etwas knapp, ich hab´s zum Laden eingestöpselt. Wie immer,
hintenraus war es eilig geworden, beim Zusammenpacken blieb es an
der Strippe. Auf dem Parkplatz schon, beim Umsteigen in den Bus
merkte ich, hab tatsächlich drüber nachgedacht, ob ich es schaff,
nochmal schnell nach Hause zu fahren, oder ob ich die Busfahrt
sausen lass, selber fahre, fand das alles unangemessen, saß im Bus,
und schon fehlte es mir. Fehlte dringend. Nichts zu lesen, soll ich
raus schauen, alles war dunkel, kann ich schlafen, ohne gelesen zu
haben. Jedenfalls hab ich mit fast jeder Regung gemerkt, wie ich
mich an das Teil gewöhnt habe. Hab es auf Arbeit meinem Kollegen
erzählt, der sagte sofort, er wäre umgekehrt, hätte es geholt.
Ständig hab ich gemerkt, wann ich es benutzt hätte, Uhrzeit,
Stückzahlen, Laufzeiten, wie weit bis zur Pause, und die Lücken beim
Kaffeetrinken oder so, fast kam ich mir behindert vor. Hab es ja
überstanden, fand früh daheim mein geladenes, geliebtes Handy vor
und ging beruhigt schlafen, der Alptraum war ja vorbei. |