Dienstag, 1. 3. 2022
Mittendrin während der Arbeit wechselte der Monat, reine
Konzentrationsfrage, das in die Messprotokolle richtig einzutragen.
Wir hatten zu tun, aber alles kam gepflegt nacheinander und unser
Teamleiter hat zeitweise mitgemacht. Ein Kollege hat uns mit Kuchen
versorgt, er hatte Geburtstag und wollte einen, nein, zwei
Selbstgebackene vorführen. Die Corona-Maßnahmen sind entschärft
worden, wir dürfen wieder die Vorschicht sehen, maskiert halt, aber
immerhin, dürfen nach Ankunft des Busses sofort in die Halle und
müssen zum Ende nicht mehr auf die Minute hintenraus. Alle atmen
auf, weil das sehr entspannend ist und Zeit und lange Wege spart.
Nach durchwachsenem Schlafgebahren bin ich etwas entnervt aus der
Kiste gekrabbelt, hab mich konzentriert, zu Hause alles schnell zu
erledigen und bin ins Studio. Den Rückensplit abarbeiten, es dauert
anderthalb Stunden, bis ich durch bin. Für mich die schwierigere
Hälfte, schon bei den breiten Klimmzügen schaffe ich die Vorgabe
nicht, bin aber der Meinung, das Training wird´s schon richten. Auch
die anderen Übungen laufen mit kleinem Gewicht, fast peinlich, wenn
diese Kategorie in unserem Studio vorkäme. Ich bin neugierig, wann
ich kompletten Vollzug melden kann, bin noch guten Mutes. Traf
ehemalige Lauffreunde, die nach langer Zeit, Coronapause, sich
wieder dranmachen wollen, dem Alter Fitness entgegenzusetzen. Sauna
hab ich mir gespart, musste einen Noteinkauf einschieben, Gemüse,
Quark war alle. Also rein ins Hamsterrad.
Mittwoch, 2. 3. 2022
Ich könnte von einer ruhigen Nachtschicht berichten, vom Eiskratzen
morgens am Auto, vom Schlafen, vom Aufstehritual, das reicht bis zum
Start im Studio, da ließe sich was sagen über den Brust/Bizepssplit,
vom Telefonieren sag ich nichts, bin ganz diskret. Es ist nur eine
Runde im Mühlrad, gefühlt erreiche ich dauernd dieselbe Stelle, von
der aus geht es weiter zu der selben Stelle, von wo aus dieselbe ...
Die Ereignisse in der Ukraine liegen wie ein schlechter Schatten
über unserem Leben, wo gerade Corona als Thema entschwindet. Über
die Nachrichtenlage könnte ich was schreiben, das passt aber wegen
der notwendigen Ausführlichkeit nicht in den Ablauf heute.
Donnerstag, 3. 3. 2022
Nichts besonderes, vielleicht erwähnenswert das Mitarbeitergespräch,
eine Bewertung des vergangenen Jahres durch den Teamleiter. Es geht
fair zu, er hat auf der Minusseite zwei Punkte stehen, die ich als
Treffer empfinde, mal sehen, ob ich da was machen kann. Sonst kam
ich gut weg. Beim Gang zum Bäcker hab ich gesehen, in der
Sprollstraße, die ist zu vielen Zeiten wichtig und sehr befahren,
wurde die Markierung vom Radweg überpinselt, ungültig gemacht. Dafür
gibt es Parkplatzmarkierungen vor dem Bäcker, halb auf dem Fußweg,
halb auf dem ehemaligen Bereich vom Radweg. Bei der letzten
diesartigen Aktion in der Gartenstraße wurde das begründet mit der
Sicherheit für Radfahrer, die wären sonst gefährdet durch den
Einpark-, Ausparkverkehr und sich unverhofft öffnende Autotüren. Ich
muss schauen, wie die Erklärung diesmal lautet, kann aber schon
sagen, mein Verständnis hält sich in Grenzen. Im Studio mit dem
Läufermichi zusammentrainiert, heut in lustiger Variante: Er hat
meinen Trainingsplan, den Brustsplit, angetestet, ich hab frei
trainiert nach Lust und Laune. Da ich in dieser Woche schon den Plan
erfüllt hatte, war es spaßig, wiedermal so zu trainieren und nicht
Vorgaben abzuarbeiten. Michi fand meinen Teil anstrengend, ich weiß,
was er meint.
Freitag, 4. 3. 2022
Keine Zeit, kein Gedanke, da wird es wohl so gehen müssen.
Samstag, 5. 3. 2022
Zum fünften Mal am Auto gekratzt, um früh heimzufahren, sieben
eindrucksvolle Minusgrade, ich hab mich beeilt, ins Bett zu kommen
und mir das warm zu denken. Elaneastisch, kann man das so sagen, das
meint voller Elan, bin ich relativ zeitig aufgestanden, hab mein
Buch ausgelesen beim Mampfen, mich in den Haushalt gestürzt. Bett
beziehen, saugen überall, Wäsche waschen, ich hatte mir ein
zeitliches Limit gesetzt für den Scheiß, wollte mich belohnen mit
dem Sportstudio danach. Soweit hat das geklappt, ich habe brav den
Brustsplit abgearbeitet. Köstlich ist, da diese Trainingsform immer
noch relativ neu für mich ist, spüre ich die Pumperei deutlich,
gefühlt schwellen deutlich alle benutzten Muskelgruppen. Wenn es
demnächst auch noch einen Kraftzuwachs geben würde, wäre alles gut,
wenn nicht, schieb ich es auf das Alter und hab trotzdem meinen
Spaß. Heut waren allerdings rudelweise mürrische Jungmänner am
Start, wir laufen umeinander und schauen aneinander vorbei, als
wären wir Hornochsen. In mir drin kichert es. Vielleicht sollte
ich das ausgelesene Buch erwähnen, es war von Klaus Modick, heißt
"Konzert ohne Dichter", ist ein winziger Roman, ich hätte Erzählung
dazu gesagt. Ein fiktionales Geschehen aus der Künstlerkolonie
Worpswede um 1905 wird gediegen fabulierend erzählt, der Maler
Vogeler erlebt sich auf dem Höhepunkt seiner Erfolges in einer
Schaffenskrise, außerdem treten noch Künstlerkollegen auf, dies wird
als Soziotop geschildert. Rilke kommt dazu, Paula Modersohn-Becker
wird erkannt als die wichtigste Person/Malerin, na klar, wenn man
das 2015 schreibt, liegt die Geschichte zum Nachschauen bereit.
So entsteht ein unterhaltsames "So könnte es gewesen sein",
und dieses Detail der Kunstgeschichte bleibt mir wegen der
Verlebendigung gut hängen. Belustigt hat mich, Rilke, den ich gar
nicht mag, kam nicht gut weg, ich konnte zustimmen. Die
Turbulenzen im Krieg um die Ukraine setzen mir zu, die
Kampfhandlungen um ein Atomkraftwerk sind so bescheuert und
gefährlich, ich will es kaum glauben. Der Herr im Kreml hat, glaub
ich, die Klarheit des Denkens aufgegeben, im Moment reagiert die
Welt drumrum noch sehr angemessen, auch wenn der Herr Döpfner, zum
Glück hat er nichts zu sagen, die Nato in den Krieg schicken will.
Fatal empfinde ich die Veränderung durch den Krieg, alle Russen
werden in Sippenhaft genommen, aus ihren Verträgen geschmissen, an
ihrer Berufsausübung gehindert, vor allem, wenn sie berühmt sind.
Das kommt mir falsch vor.
Sonntag, 6. 3. 2022
Wieder eine Ausstellungseröffnung, diesmal in Weil der Stadt,
Brigitte Tharin zeigt unter dem Titel "Störung Stille" Malerei in Öl
und Asche. Wir sind zu dritt hingefahren, bei den Benzinpreisen und
der Umwelt zuliebe haben wir uns so eingerichtet. Hatten unterwegs
gleich Gelegenheit ins Gespräch zu gehen, zu aktualisieren. Die
gezeigten Arbeiten waren, ich hatte damit gerechnet, von
wundervoller Qualität und ich habe mir was gegönnt. Ich hab mir ein
Bild gekauft. Für mich das schönste, passendste, schon der Titel hat
mich gekriegt, "ich widerspreche", es funkelte mich von der Wand an,
schon war ich bezirzt. Das war das eine, zum anderen muss ich
schildern, wie eröffnet wurde. Nachdem die Begrüßerin sich kurz
fasste und an Brigitte übergab, konnte man die Stille wahrnehmen,
Brigitte nahm uns alle konzentriert und ohne zu wackeln, in den
Blick, sie schaute uns an, intensiv und präsent, vital und stark.
Sie sprach nicht, es war nicht ein Augenblick, es war eine Stille.
Nach dieser Zeit ging sie an die Wand hinter ihr, an ein
vorbereitetes großes Papier und machte beidhändig schwarzstiftig
große Kreishälften, immer noch stumm vor der Wand, mehrere, bis sie
übergab an einen Herrn aus dem Publikum, der sich andere Stifte
wählte, genauso verfuhr, er war größer, die Halbkreise auch. Das
ebenso mit noch zwei Damen aus unserer Mitte, bis die erste kam und
Persönlichkeit bewies, die Störung organisierte, anders auf dem
Blatt agierte. So weit, aber nicht fertig, es folgte ein Exkurs
nicht zu den eigenen Arbeiten, Brigitte sprach über Agnes Martin.
Ihr Vorbild, Inspirationsquelle, ein Ausgangspunkt. Einige Zitate
von ihr, die mich wirklich was angehen. Und eine Eröffnung ganz ohne
kunsttheoretische Langwierigkeiten. Das kam als Qualität zu den
vorgeführten Arbeiten dazu, so wird Eröffnung zum Ereignis. Zum
Mittag wurde ich geladen, hatte ich mir sozusagen durch die Fahrerei
verdient und speiste vorzüglich in guter Gesellschaft. Ebenda noch
Kaffee und Austausch. Nachmittags, nach einer kleinen Leserunde, bin
ich ins Studio, dadurch hab ich eine gute Wochenbillanz, hab
praktisch alle Tage was gemacht, was ich wirklich will. Langsam wird
mir das Programm vertraut, der Rückensplit war dran. Einige Übungen
gelingen gut, bei manchen schaff ich alle Wiederholungen, manchmal
kann ich schon beim Gewicht drauflegen. Der erste Monat damit ist
noch nicht rum, ich werde vorsichtig optimistisch, das was
rauskommt. Ich hatte noch etliches auf meiner Liste stehen, hätte
wohl auch Zeit gehabt, hab das alles auf morgen und demnächst
geschoben und einen tollen Sonntag erlebt. Ist das schon
Lebenskunst?
Montag, 7. 3. 2022
Die Spätschichtwoche beginnt, morgens kam ich gut in die Gänge,
hatte den Haushaltkram weiter zu richten, Amtsgeschäfte und Termine
zu besorgen, alles ging sehr problemlos und führte zu Ergebnissen.
Unter anderem habe ich die größte Überweisung meines Lebens gemacht
und damit einen langwierigen Vorgang zu einem guten Ende gebracht.
Die Papiere dazu müssen archiviert werden, d. h. sie müssen aus
meiner lotterlichen Ablage halbwegs sortiert und logisch eingeordnet
werden, wäre ich mittendrin gestorben, es wäre wohl schwer zu
entwirren gewesen. Jetzt weiß ich auch, wie es besser ginge, das
nützt mir nichts mehr, denn ein solcher Vorgang kommt nicht dauernd,
eher nie mehr. Auf Arbeit wurde ich wiedermal verborgt, die Reihe
kenne ich schon, sollte eine der Anlagen rüsten für eine Aufgabe,
mit der hatte ich lange nicht zu tun. Grundsätzlich ist mir klar,
wie es geht, aber die konkrete Handhabung der dort vorhandenen
Gebräuche, der etwas anderen Steuerung, ein mir unvertrautes
Bediengerät zum Teachen des Roboters, alles mühsam, langwierig und
mit vielen Fragen und Versuchen verbunden. Da mein Kollege ganz
geduldig sich um mich und um den Rest der Arbeit gekümmert hat,
gelang es nach einiger Zeit. Ich glaube, man könnte einlernen
organisieren und besser gestalten, da es aber niemanden
interessiert, bleibt es bei dieser Art von Gewurschtel. Verbucht
wird das unter einer Qualifizierungsmaßnahme, das ist zumindest ein
schöner Titel. Über das Lesen: In der NZZ ein Interview mit Herrn
Ischinger über die Möglichkeiten einer diplomatischen Lösung für die
Ukraine. Da sprach einer, der Ahnung hat, mahnte in die Runde der
laienhaften Ansichtenverbreiter, die in den Medien eher anheizen als
vernünftig nach gesichtswahrenden Ausgängen zu suchen. Das Buch,
Gerbrand Bakker, "Oben ist es still", mit spröder Sprache werden
Wendungen eines Lebenslaufes erzählt, nach und nach und in aller
Ruhe werden auch überraschende Ereignisse vorsichtig ausgebreitet.
Ein mittelalter Mann, gestrandet auf dem Bauernhof der Eltern, der
Vater ist alt und im Bett und wird lustlos und recht nachlässig
mitversorgt, der tragische Unfalltod des Zwillingsbruder hängt rein
in die Geschichte, die ehemalige Freundin des Bruders meldet sich,
man weiß noch nicht, warum. 140 Seiten sind gelesen, das ist die
kleinere Hälfte, ich finde den Erzählstil sehr stimmig zu der
Knorrigkeit des Verlaufes und werd neugierig weiterlesen.
Dienstag, 8. 3. 2022
Morgens früh um sechs kam die kleine Hex. Also nein, der Wecker
klingelte und es war der reinste Akt der Überwindung, mich aus dem
warmen Bett zu trullern. Aber ich hatte mich angemeldet zum
functional training um Viertel nach acht und den Läufermichi dazu
angestiftet. Hab es pünktlich auf die Matte geschafft, auch dieser
Kurs wird mittlerweile gut besucht. Die Stunde ging im Hechelmodus
schnell rum, hintendran hab ich ein paar Sätze Kreuzheben gemacht.
Nach der Sauna hatte ich Zeit, alte Rechner wegzubringen, ich hatte
die Daten gelöscht, das ging grad noch und wusste, da werden sie
ordentlich recycelt und Daten gibt es dann sowieso keine mehr.
Auf Arbeit geht die Arbeit aus, es ist keine Auskunft zu bekommen,
woran es liegt. Corona, Ukraine, ich weiß nicht, vielleicht sind
unsere Produkte tatsächlich nicht mehr gefragt. Eigentlich kann man
damit Metall zerspanen, so schnell und in immer gleicher Qualität
und Maßbeständigkeit, wie es vor drei Jahrzehnten niemand geglaubt
hätte. Aber wenn man nicht mehr so viel Metall zerschrappern will
..., es wäre nicht das erste Mal, dasTechnologie ausläuft. Bin
gespannt wie wir jetzt über dieses Loch gewurschtelt werden.
Einige unserer Russlanddeutschen und Russen outen sich als
Putinversteher, auch -fans. Und erzählen dabei teilweise so krudes
Zeug, dass ich diese Runden schnell verlassen muss. Es wird
freihändig verwoben, wie die Spritpreise uns melken sollen, wie
überhaupt die Preise nur deswegen steigen, damit unser Geld
draufgeht, die grüne Regierung ist schuld, und alles wird sowieso
noch viel schlimmer, nur Putin hält dagegen. Alles klar, oder?
Mittwoch, 9. 3. 2022
Gestern war der erste Tag ohne die Pille für meine wehleidigen Füße,
entzündungshemmend, schmerzlindernd, heute hab ich mich deutlich
wahrgenommen. Irgendwas ist nicht in Ordnung und es wirkt, als gäbe
es ein grundsätzliches Problem. Ich bin wirklich neugierig, ob ich
da wieder rauskomme. Jedenfalls war ich morgens pünktlich zum
Spinningkurs, noch passt die Schwellung gut in die Turnschuhe. 70
Minuten hat uns die Trainerin eingeheizt, ich bin knülle vom Rad
gestiegen. Sauna, einen Shake, was zum Mittag kaufen, unterwegs
einen Freund treffen und plauschen, schon war es wieder knapp zum
Bus. Konnte mein Bäckermittag nur zu Hälfte essen. Zum Bus und recht
humpelig auf Arbeit, vor allem die ersten Schritte sind mühsam.
Komme mir wie invalid vor. Trotzdem haben wir unsere
Skifahrerprophylaxe durchgezogen, alle Tage mit einem oder zwei
Kollegen dreimal eine Minute tiefer Wallsit. Ich hab das wegen dem
kniebeugenden Kollegen eingeführt, war völlig überrascht, dass sie
mitmachen und das ist richtig anstrengend für die beiden. Sie beißen
sich tapfer durch, wie es halt geht. Unser Teamleiter hat uns dabei
erwischt, aber es liefen alle Maschinen, und es dauert ja wirklich
nicht lange. Er war eher belustigt. Die Situation in der Ukraine
bedrückt mich.
Donnerstag, 10. 3. 2022
Gleich morgens einen Termin bei der Fußpflege, also wieder früh
aufstehen. Auf schmerzenden Füßen hinlaufen, die Hornhaut war
schnell runter, der Genuss hinterher blieb aus, bin wehleidig.
Heimlaufen durch die Stadt, nachdenken über die kürzeste Strecke, am
Bäcker musste ich vorbei. Dann eine große Freude, für den Vormittag
war ein Telefonat vereinbart mit mir vertrauter und
geschätzter Freundin. Ich bekam eine ganz unerwartete und überaus
freundliche Rückmeldung zu diesem Textfluss hier, schön, konnte
selbst einige Rückmeldungen geben. Herrlich, dieses Vertrautsein,
dieses Gefühl einander gewogen zu sein und sich zu verstehen. Den
Bakkerroman hab ich fertig gelesen, ein gutes Buch, es wird
unspektakulär von einem recht durchschnittlichen Leben erzählt, von
Verläufen, die sich ohne großes Zutun so ergaben, am Ende kommt es
irgendwie doch zur Selbstbestimmung, ohne großen Ehrgeiz dabei zu
entwickeln. Ich fand es sehr nachvollziehbar, eine Köstlichkeit war
die Schilderung des Verhältnisses zum alten, dann sterbenden Vater,
da kamen die vielen Enttäuschungen/Verletzungen des ganz normalen
Familienlebens zum Vorschein und ergaben so emotionale
Vereinzelungen, nicht für alle, oder unterschiedlich in jeweiligen
Ergebnissen, das ist so komplex und umfangreich, hier wird was davon
ganz konkret. Auf Arbeit kam Material zum Vorschein, plötzlich
ist allerhand da. Ich habe ein kleines Abenteuer erlebt: Eine mir
unvertraute Maschine sollte nach rechte Platten linke fertigen, mein
Kollege hat mich äußerst genau eingewiesen, ich hab mein Bestes
gegeben und es hat beim ersten Versuch geklappt. Ich habe dabei
mehrere Dinge gelernt, die ich vorher als Fragestellung liegen
hatte. Da war ich etwas aufgeregt und dann verblüfft, als es so gut
gelang. Drumrum hatten wir allerhand zu tun, haben uns elegant
reingeteilt, ich glaub, wir sind beide zufrieden raus. Die
Skigymnastik mit einem anderen Kollegen haben wir auch
untergebracht. Lustig, in den letzten Sekunden rutschte der
Skifahrer, weil er´s nicht mehr halten konnte, runter und landete
mit dem Arsch auf dem Boden.
Freitag, 11. 3. 2022
Gestern abend hatte ich für mich festgelegt, irgendwas muss ich tun,
um aus der Dauerschleife von jederSchritttutweh rauszukommen.
Morgens beim zweiten Versuch hatte ich den Termin bei meiner
Hausärztin, und die hat mich ziemlich ernst genommen. Ich werde also
demnächst einen Spezialisten ansteuern müssen und hoffe auf eine
Lösung. Am liebsten wäre mir, es gäbe ein Wundermittel, ich muss es
nur einwerfen und drei Tage später bin ich wie neu. Da ich schon
gewisse Erfahrungen im Leben gemacht habe, will ich mich nicht auf
die Variante versteifen, wenn es anders geht und besser wird, ich
stehe zur Verfügung. Nun sitz ich fußlahm zu Hause rum, brauche
erst mal nicht arbeiten, schade ist, ich musste den Besuch bei der
Enkelfamilieg absagen. Nachdem ich die Post verschickt habe und bei
der Apotheke war, ich mich auf Arbeit abgemeldet hatte, war alles,
was muss, getan, und ich habe ruhend dem Lesen gefrönt. Das Buch,
ein sehr harmloser pseudohistorischer Roman mit einem Plot, der
einem aktuellen Tatort entstammen könnte, es wird flüssig unbedarft
erzählt, belustigt mich, die Autorin kennt keinerlei Selbstzweifel
und sie will ihr Buch gut verkaufen. Die Hauptfiguren müssen alle
Vorlesungen in Psychologie besucht haben, so im Vorbeigehen, sie
zíehen mit einem Heerestross durch den dreißigjährigen Krieg, und
reflektieren sehr heutig über sehr erdachte Morde. Ich glaube nicht,
dass ich morgen noch drin lese, da ich den Mörder bei seinem ersten
Auftritt nicht verkennen konnte, ich hab durch Spickeln auf der
letzten Seite mir mein scharfes Urteil bestätigen können.
Samstag, 12. 3. 2022
Schon die Datumszeile ist eine Anstrengung, denn es läuft auf
YouTube ein Konzert von Jethro Tull von 1970. Ian Anderson als
Bandleader, er ist vor kurzem 75 geworden und liefert immer noch
absolut hörenswerte Musik, ist der Magier an der Querflöte, die kam
bis dahin in diesem Genre der Musik nicht vor, und an der Gitarre
und anderen Instrumenten, spielt seins so lebensfrisch, von sich und
seiner Mission erfüllt, verstrahlt Mumm und Energie und Charme und
hat so dazu beigetragen, die Welt zu verändern. Die Altvorderen
hatten schon recht, wenn sie sich fürchteten vor dieser Art, Musik
und Leben zu machen. Ich glaube nicht, dass das von vornherein sein
Anliegen war, zu dieser Zeit haben haufenweis große Jungs die Musik
als ihres genommen und was ausprobiert, aus der Sicht von heut sind
einige großartige Gruppen übriggeblieben, die wirklich aus dem
Aufbruch eine neue und sensationelle Qualität kreieren konnten.Ich
weiß noch, als ich diese Musik hinterm eisernen Vorhang so mit
vierzehn entdeckte, wusste ich noch nicht viel von der Welt, aber
dass das neu war und anders als alles bis anhin, das war klar und es
ging mich sofort was an. Damit war ich wohl für den Sozialismus
verloren. (Der Link
https://www.youtube.com/watch?v=7qdVML78vA4&list=WL&index=22&t=15s
) Sonst? Ich hab den Tag als Kranker verbracht, es tat allerhand
weh, darum musste ich es langsam angehen und viel bewegt hab ich
mich wirklich nicht. Lesen und drüber hirnen, was ich mit so einem
eingeschränkten Leben anfange, ob ich das überhaupt will und wo die
Linie ist, um auszusteigen. Also, jetzt und hier noch nicht, aber
das Nachdenken scheint mir nötig, um in der Selbstbestimmung zu
bleiben. Es war der dritte Tag ohne Sport, das gab es lange nicht,
bin erstaunt, das System funktioniert trotzdem irgendwie. Immerhin
bin ich auf Ausweichvarianten gekommen, könnte Radfahren oder
Aquajoggen im Hallenbad, eben ab der Stelle, wenn es schmerzfrei
zugeht. Und das erwarte ich demnächst, weil ich das so will und weil
ich notorisch optimistisch an das gute Ende dieser Geschichte
glaube.
Sonntag, 13. 3. 2022
Der Tag ging nach innen, da lass ich ihn, drum steht hier nichts
weiter.
Montag, 14. 3. 2022
Zu Hause bleiben, weil krankgeschrieben, die Pause macht, weil ich
viel sitze und lese oder am Rechner rum hänge, zumindest mal eine
Erleichterung. Die Schwellung an den Füßen schwindet. Die Schmerzen
werden weniger, weg sind sie nicht. Ich merke schon beim
Zehenwackeln, da ist was nicht in Ordnung. Zum Glück hab ich diese
Woche einen Schein, werde der Genesung entgegensitzen. Einzelne Wege
muss ich ja doch machen, und es ist es erleichternd, wenn ich nicht
jeden Schritt registriere. Sonst, ich lese im nächsten schlechten
Buch, ein herzallerliebster Thriller in schlechter Übersetzung, oder
wieso lassen zwei Enten beim Landen das Wasser weiß aufschäumen.
Interessant finde ich, es geht um Ausgrabungen in Ägypten, wie
selbstverständlich da beschrieben wird, mit welchen Tricks man die
jeweiligen Behörden hinters Licht führte, um die Beute außer Landes
zu bringen. Auch wird sehr herablassend über die Ägypter berichtet,
schon mit dem raunenden Hinweis auf die Geschichte, aber die
Inkompetenz und Bestechlichkeit der Amtspersonen wird deutlich
herausgearbeitet. Ich denke, so ein Buch würde man heutzutage nicht
mehr verlegen. Diesen Kontrast finde ich fast auf jeder Seite, dabei
ist das Buch erst 1995 erschienen. Das sagt mir, die Welt bewegt
sich doch. Warum lese ich soviel, auch die schlechten Bücher kann
ich nur selten nach der Erkenntnis weglegen. Die Fehler
interessieren mich genauso wie die Stärken, beim Aufspüren habe ich
das Gefühl von Gewinn. Ich lerne was. Ob es zu etwas nützlich ist?
Keine Ahnung, zumindest ist es ein bewusstes Lesen, und es ist die
Zeit meines Lebens, die dabei vergeht, also, soll heißen, es schadet
niemandem. Da ich lediglich gebrauchte Bücher nutze, diese dann
weitergebe, spielt Umwelt auch keine Rolle, es ist was ähnliches wie
beim Sport. Da weiß ich auch nicht, wozu es führen wird, es schadet
nicht und es verbraucht nichts. Das wäre zumindest an diesen Stellen
ein korrekter ökologischer Fußabdruck.
Dienstag, 15. 3. 2022
Als ob der Winterdienst vom Himmel käme, war alles so sandig, wie
ich das lange nicht erlebt habe. Vor ein oder zwei Jahren war schon
mal tagsüber ganz gelbes Licht, der Himmel auch gelb. Da hat es aber
nicht geregnet und der Sand ist weitergezogen. Heut lag er überall
und zwar nach jedem Regen neu. Wie kommt das? Hat es was mit dem
Klimawandel zu tun, dass diese Sande hier ankommen? Aus meinem
bisherigen langen Leben ist mir solch wundersame Sandversendung
nicht erinnerlich. Das könnte natürlich auch mit meinem Gedächtnis
zu tun haben. Jedenfall saß ich tagsüber hinter meinem Fenster und
bestaunte die Gelbheit des Lichtes. Durch die Arbeitspause sind
meine Füße wieder im Normalformat angekommen, wenn ich loslaufe,
merke ich allerdings jeden Schritt. Beim vorsichtigen und langsamen
Gang in die Stadt, zur Apotheke muss ich ja dann doch, will ich mir
noch nicht vorstellen, wie es ist, wenn die Pause endet. Im Moment
warte ich auf die Termindurchsage eines Spezialisten, der sich mit
mir beschäftigen soll. Erst dachte ich beim da Anrufen, das ist gut
organisiert, die Anforderung muss vom Hausarzt kommen, dann meldet
sich innerhalb vor drei Werktagen jemand, aber nun sitze ich nervös
in Telefonnähe, weiter kann ich nichts tun. Ob es auf der anderen
Seite eine Reaktion gibt? Wo ich so gut im geduldig warten bin.
Nebenher konnte ich mich aufraffen, einen abgeschlossenen,
breitgelegten Vorgang zu archivieren, ich hab mich durch die
Postwechsel von anderthalb Jahren gewühlt, sortiert, gelocht und
geheftet, am Ende war alles wichtige in einem fetten Ordner drin,
der mit einem Abwurfdatum versehen in den Tiefen eines Schrankes
sein Restdasein fristet. Altpapier ist entsorgt und eine
Ablagefläche von einem Quadratmeter ist frei und entstaubt und
verfügbar. Auf meiner Liste konnte ich es streichen, ein gutes
Gefühl. Noch eine Aufgabe ist geschafft, die ist so blöd, drum
muss sie hier auftauchen. Ich wollte meinen Tisch um 180 Grad
drehen. Also längs, nicht die Füße nach oben.Und ich kann es
begründen: Da mir beim Schreiben die aufgestützten Ellebogen
manchmal wehtaten auf dem eichenen Tisch, nahm ich mir, als schnelle
Lösung, zwei Paar ineinander gestopfte Socken zum Polstern. Da ich
nicht immerzu schreibe, lagen nun zu all dem anderen Kruscht die
Socken um dem Rechner rum. Es kam mir ins Bewusstsein, mein Tisch
hat eine Schublade, und die hatte ich schon durchgeräumt, den
Quatsch rausgeschmissen, also, da wäre die Lösung. Nur war die
Schublade an der Seite, an der ich nicht schreibe. Es stand ungefähr
zwei Wochen auf meinen Zetteln, jetzt nicht mehr. Das ist die
Stelle, an der ich die Socken lustvoll schubladiere.
Mittwoch, 16. 3. 2022
Wenn wir es nicht schon wüssten, jetzt bestätigt es sich. Putin will
Nawalny nie wieder in Freiheit sehen, er nimmt ihn so ernst, dass er
rechtzeitig anweist, ihn schachmatt zu setzen. Kann ich das so
einfach sagen, diese Kausalität so hinstellen. Ich glaube, dass so
ein Verfahren nicht mal von russischer Juristerei abgedeckt werden
kann, es wird wohl den autokratischen Erlass brauchen. Um seinen Ruf
scheint sich Putin keine Sorgen menhr zu machen, der ist eh hin. Er
personifiziert wieder das Böse, es ist wie früher in den
Rambofilmen. Dabei ist sein Weltbild Ergebnis seiner Machtfülle,
niemand mehr da, der widerspricht, Einwände formuliert, also
eigentlich das Schicksal eines Deppen, der aber noch viel
kaputtmachen kann. Was sind wir Menschen fehleranfällig, störbar,
mit all unserem Verstand und Wissen nicht gefeit vor solchem Mist.
Sonst? Meine Hausärztin rief an, der angeforderte Spezialist für
mein Wehwechen kam am dritten Tage nach gründlichem Durchdenken des
Sachverhaltes darauf, dass er sowieso keine neuen Patienten mehr
aufnimmt. In seiner telefonischen Ansage klang das anders. Nun
versuchen wir beim nächsten. Wenn ich es nicht als unwirksam
erachten würde, hätte ich Lust, ihm eine garstige Rückmeldung zu
geben. Lesen, bisschen was einkaufen, ein seelenhygienisches
Programm, um nicht zu Hause depressiv zu werden, das wäre ja der
volle Unfug, Füße tun weh und Seele auch, so muss ich wohl die
nächsten Tage weitermachen, lernen, mit mir als Kranker auszukommen.
Donnerstag, 17. 3. 2022
Die Jagd nach dem Termin bei einem Spezialisten kommt mir komisch
vor, noch hatte ich keinen Erfolg. Immerhin gab es einen direkten
Kontakt, später einen Rückruf, das einverlangte Anforderungsfax
meiner Hausärztin sei nicht da. Tja, morgen hab ich einen Termin mit
ihr, werde nachfragen. Über diesem Heckmeck kommt es bei mir zu
einer gewissen Gleichgültigkeit, die Länge meiner Krankschreibung
scheint uninteressannt zu sein. Schließlich sitze ich schon seit
einer Woche ohne Behandlung zu Hause rum, ok, eine Schmerztablette
bekam ich verschrieben. Das Verhältnis von eingezahlten Beiträgen
zur Krankenversicherung zu dem Ergebnis überzeugt mich noch nicht.
Draußen vor meinem Küchenfenster fahren die meisten Autoss sandgelb
schmuddelig vorbei, als wäre eine für Autos gefährliche Variante von
Omikron unterwegs und alle würden sich anstecken. Zum Glück sind die
Folgen überschaubar. Es gibt keine Werkstattüberlastung, nur
Schlangen vor den Waschstraßen. Sonst? Ich habe einen weiteren
breitliegenden Vorgang auf das Wesentliche reduziert und die
Vorteile des Leitzordners erkannt und genutzt. Ich bin so froh, dass
in meinem Leben nur ganz wenige solche Vorgänge stattfinden, als
Bürokraft wäre ich nicht tragbar. Nun ist wieder eine Menge Papier
aussortiert, der Rest kommt in die Reihe der wenigen Ordner, und ich
habe den Eindruck, wieder eine heroische Arbeit geleistet zu haben.
Beim Lesen bin ich grad ziemlich belustigt, dieser Thriller nimmt
alle Klischees auf, die denkbar sind, vom bösen Russen, vom
bestechlichen Orientalen, vom alten Lüstling usw. Das Buch ist noch
keine 30 Jahre alt, heute würden sich Lektoren mit Grausen abwenden.
Höhepunkt vorhin war eine Szene, in der der Bösewicht und seine
Gehilfin am Ziel ihrer Wünsche geil werden, sich entsprechend der
Beute als Pharaonen mit Originalgold usw ausstaffieren und darüber
kriegt der alte Herr tatsächlich einen hoch. Ich bin sicher, es wird
sie trotz seines riesigen Zauberstabes noch der Teufel holen, solche
Bücher enden so. Alle in der Literatur vorkommenden Schwänze sind
beachtlich, mächtig, überdimensioniert im Verhältnis zum Körper usw.
Warum? Ich weiß von keiner Stelle in einem Buch, wo es mal mickrig
oder putzig, eben klein zugeht.
Freitag, 18. 3. 2022
Vollmond, mit großem Hof, da es keinen Regen gab, ist das vielleicht
vom Saharastaub verursacht. Ich schreib das mal so hier hin, es soll
aber nicht als Fake-News enden, hiermit kennzeichne ich es als
schnell dahingetipperte Vermutung, für die ich nicht haftbar gemacht
werden möchte. Besuch bei der Hausärztin, schon der Fußweg dahin
ist eine Plage, es tut weh. Hab ihr von meinen vergeblichen
Versuchen berichtet, sie will sich kümmern. Ich werde also bis
Montag oder Dienstag geduldig der Dinge harren, oder sie dann selbst
anschieben, kommt da nix zurück. Mein Dasein als zumindest derzeit
recht nutzloses Mitglied der Gesellschaft macht mir anfallsweise
schlechte Stimmung, als dauerhaftes Humpelstizchen würde ich mich
nur schwer aushalten. Es wäre einfacher, ich könnte raus und laufen,
aber dann stünde das Problem nicht. Lafontaine hat sich gestern
in den Ruhestand verabschiedet, er hätte es einige Boshaftigkeiten
früher machen können. Ich fand ihn mal ganz gut, lang her, dann
geriet er unter die Fuchtel von Schröder, hat er nicht ausgehalten,
von Gysi, auch schwierig, immer trotziger, später bockiger.
Zumindest hat er lange Zeiten die Diskussion lebendig gehalten, war
meinungsstark, hat es argumentativ ausgefochten. Schwierig fand ich
den Schwenk zu den Linken, da hat er die PDS aufgewertet, ohne deren
Vergangenheit klar zur Sprache zu bringen. Beim Lesen, der
Thriller wird immer lustiger, weil es im zuletzt gelesenen Teil so
pornographisch zuging, wie es wohl der Verlag gerade noch hat
durchwinken können. Dabei hätte man es komplett weglassen können, es
tut gar nicht zur Sache. Die Sache hält an, wenn die kleinen und die
großen Dutten geschildert werden und die Riesenschwengel hart
werden. Ist der schreiende und sich aufbäumende Orgasmus durch, geht
es weiter mit der Schatzsuche. Übrigens unterbrechen die Guten und
die Bösen dergestalt ihre Jagd nach dem Schatz, wenn es grad nicht
anders geht. Es sind noch 200 Seiten, eigentlich weiß ich ungefähr,
was kommt, bin aber ein Gerneleser.
Samstag, 19. 3. 2022
Ich beschreib mal eine Fiktion, einen Tag, wie ich ihn mir
vorstelle, hätte ich nicht diese Fußlahmheit. Ich hab also den
Vormittag vertrödelt beim Frühstücken und Lesen, das Buch macht im
dramatischen Höhepunkt einen auf Schatz im Silbersee, die Bösen
werden im Angesicht des Goldes ersäuft. Auch die nicht Gewässerten
erleiden ihr Schicksal durch blutschnuppernde Raubaale, aufgespießt
auf einem Ast wie die Beute vom Raubwürger, zerschreddert von einer
Gerölllawine usw. Zum Totlachen ist der Auftritt der Guten, die wie
die Vandalen in ein neu entdecktes Pharaonengrabmahl reingehen und
sich einen Eindruck gönnen, von vornherein wussten, dass dann durch
ihr Dazutun die Flut kommt und alles zerstört, so brachial ging
nicht Schliemann zur Sache, wohl auch sonst noch nie ein Ausgräber.
Der Schreiber hat sich einfach was ausgedacht, darüber Stimmigkeit
und Glaubhaftigkeit großzügig vernachlässigt. Weltbild als
zuständigter Verlag/Lizenznehmer festigt da seinen Ruf, dass es
nicht so drauf ankommt, es ist heut noch so. Die letzten 50 Seiten
werde ich geschwind und belustigt weglesen. Mittag gabs daheim,
eine ordentlich nahrhafte Eierpfanne, mein Trainer sprach, solange
ich im Plan bin, soll ich viel essen. Eigentlich wollte ich eine
Putzrunde machen, so stand es auf meinem Zettel, da fehlte es an
Lust, nach einer Verdauungspause bin ich ins Studio, hab den
Brust/Bizepssplit durchgezogen. An einzelnen Stellen hab ich
lustvoll das Gewicht erhöht, mich deutlich gespürt, manchmal fehlte
dann eine Wiederholung oder zwei, da hab ich einen Satz angehängt.
Am Ende noch eine Runde für den Bauch, die Sauna und die
Schwalldusche machen alles wieder gut, beim Zeitungblättern sehe
ich, es gibt Volleyball, ein Spiel in der Volksbank-Arena. Hab
sofort Lust bekommen, bin heim, schnell einen Shake einpfeifen, und
wieder los. Die Jungs haben gewonnen, die ersten zwei Sätze so klar,
das man dachte, das ist schnell vorbei, im dritten Satz hat der
Gegner gezeigt, dass er auch kann, es wurde spannend, ging trotzdem
mit dem dritten knapp geholten Satz zum Dreinull. Unterm Vollmond
wieder nach Hause, ja so hätte der Samstag sein können.
Sonntag, 20. 3. 2022
Ich tu mal wie ein Romanschreiber, der sich alles audenken darf,
wenn es ihm geglaubt wird, hat er das gut gemacht. Der Tag war fast
so wie der gestrige, noch ein bisschen fauler vielleicht. Das Putzen
nachholen kam nicht in Frage, Tag des Herrn. Ich hatte es nicht mal
auf meinem Zettel stehen. Dafür hab ich meine Blümchen gegossen, man
könnte denken, einmal an allen Fenstern lang mit der Gießkanne, aber
nein, es ist aufwendiger. Ich probiere mit dem Finger die
Restfeuchtigkeit
einzuschätzen, dann läuft eine komplizierte Berechnung ab, in
die auch Topfgröße und Blattmasse einzufließen hat, mit dem Ergebnis
bestimme ich den Neigungswinkel, damit die Fließgeschwindigkeit, und
die Dauer der Tülleneigung. Es ist außerdem zu berücksichtigen, wenn
die Erde oberflächlich so trocken ist, dass das Wasser oben
stehenbleibt, droht über den Topfrand ins nutzlose Daneben
abzulaufen, ich muss in tröpfelnde Verabreichung übergehen, die
Gesamtgabe darf ich nicht aus der Beachtung entlassen. Trotz dieser
großen Bemühung um die je individuelle Gabe habe ich einzelne
Pflanzen, die seit Monaten, eine gar seit Jahren, keinerlei Zeichen
von Wachstum erkennen lassen, aber das sehe nur ich als ständig hier
Wohnender, Besuchern fällt das zum Glück nicht auf. Die Hoya z. B.
steht seit Vorcoronazeiten bei mir, hat weder ein Blatt abgeworfen,
noch ein neues bekommen, sie sieht frisch und wie das blühende Leben
aus. Warum macht sie das? Protestiert sie gegen die Haltung, oder
ist sie faul, ich weiß, sie könnte blühen, aber sie ist eine
verweigernde Persönlichkeit oder Blumlichkeit. Nachdem ich mit der
Kanne durch bin, schnapp ich mir die Sprühflasche, dafür kaufe ich
extra destillierte Wasser, um Kalkablagerungen an den
Fensterscheiben zu vermeiden, und sorge für einen Blattreiz. Und
gehe davon aus, dass es nun allen Pflanzen perfekt gut geht. Beim
Lesen hab ich mich durch das gute Ende gerattert, es ging so harmlos
wie vermutet zu. Hab es weggelegt zu den zu verbringenden Büchern,
will es nicht wiedersehen. Griff mir ein Buch richtige Literatur,
diesmal Christoph Hein, "Drachenblut", bzw. "Der fremde Freund", es
ist unter beiden Titeln 1982 erschienen. Eine alleinlebende
Ärztin in der DDR, in einer Einraumneubauwohnung mit vielen
Nachbarn, die sie alle kaum kennt, bis auf einen Mann, der sich in
ihr Leben einschleicht und dann stirbt. So weit weiß ich nach 60
Seiten, das ist ein knappes Drittel dieser Novelle. Die Beschreibung
des alltäglichen ereignisarmen Lebens öffnet den Blick auf das Leben
in vorgegebenen Bahnen, Selbstbeschränkung, Selbstzensur,
Freudlosigkeit, wenig Sinnstiftendes, sehr klar wird da aus dem
Realsozialismus berichtet. Hein hat selbst drin gelebt und konnte es
wie von außen, wie von oben betrachten, das ist grandios. Noch dazu
steht ihm die Sprache zur Verfügung, er kann es vermitteln. Den
Rückensplit im Studio würde ich gern beschreiben, hätte ich ihn denn
gemacht, ich tu mal so. Ich war bei strahlend schönem Wetter, der
Frühling kommt mit Macht, die Sonne schien spätnachmittagsflach in
die großen Fenster herein und blinkerte und blendete. Die breiten
Klimmzüge sind noch im Entstehen, zumindest ist zu sehen, was es
werden soll. Drumrum sind Übungen für den inneren Rücken, den Lat,
den Trizeps, ich arbeite mich brav durch alle Stationen. Nach 90
Minuten bin ich durch, gehe in die Sauna, zufrieden heim. Kaffee und
Kuchen gibt es auf dem Rückweg, abends ist Lese-, Schreibzeit,
nebenher im Radio eine Oper von Dessau, das ist ein bisschen
stressig. So wäre es ein schöner Sonntag, oder?
Montag, 21. 3. 2022
Die Bemühung um einen Termin bei dem Spezialisten hat sich gelohnt,
heut gab es den Anruf mit der Zusage. Damit ist allerdings nur ein
Zwischenziel erreicht. Allerhand Diagnostik ist eingeleitet, es gibt
eine Überweisung zu einem weiteren Fachmann, und es gibt den
Vorschlag einer Medikamentation, da lese ich im Beipackroman, das
ist kein Zettel mehr, dass ich meine Seele ein Stück weit verkaufe.
Nun ist es eine alte Seele, so riesig sind die Erwartungen nicht
mehr, am Ende wartet auch nicht der Teufel, sondern im schlimmsten
Fall blöde Nebenwirkungen und eine Art Abhängigkeit. Aber immerhin
steht auch eine Art Lösung in Aussicht. Für einen weiteren
ausgedachten Tageslauf klingt das recht konkret. Egal, jedenfall bin
ich mit dem Zug nach Tübingen, mit Fahrschein und unter der Maske,
im Nahverkehr gilt die Regel noch weiter. Ich dachte, sonst
nirgends, aber nachdem ich durch war in der Praxis, hatte ich
Hunger, bin im Bäcker rein, und sollte meinen Impfnachweis zeigen.
Hab ich gemacht, bin es ja gewöhnt, und eigentlich war ich schon vor
der Aufforderung dazu in Bereitschaft. Ein paar Monate dieser
Gebräuche haben gemacht, dass ich vorzeige, so wie ich grüße. Nichts
besonderes. Anscheinend gibt es jetzt noch eine zweiwöchige
Übergangsfrist, ab Anfang April sollen all die unterschiedlichen,
daher manchmal verwirrenden Coronaregeln wegfallen. Ich kanns kaum
glauben, aber schön wäre das. Dann wäre ich wieder der
Selbstbestimmer meiner Risiken, das wäre für mich in Ordnung.
Allerdings ist das nicht der Ausgang aus der Situation, wir haben
uns als Gesellschaft und wohl jeder einzeln soweit verändert, durch
die Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Regeln jeweils
einen Standpunkt angewählt, den wir je für richtig halten, es gibt
jede Menge davon, und sie sind verschieden. Diese vielen
Standpunkte lassen sich kaum vereinbahren, nicht mal ein sachlicher
Austausch darüber scheint möglich. Auseinandersetzungen laufen
zumeist schnell in Richtung in Frage stellen der gesamten
Gegenüberpersönlichkeit, die Debattenkultur hat sich komplett
verzogen. Das Phänomen begann mit Pegida-AfD in einem kleineren
Gesellschaftsausschnitt, Corona betraf uns alle, da schwappte die
Besserwisserei ins Ganze. Das Blöde ist, mit dem Klimawandel, der
Gerechtigkeitsdebbatte, der Globalisierung und Digitalisierung der
Welt usw. haben wir dringenden Gesprächsbedarf um gesellschaftliche
Mehrheiten für große Lösungsansätze zu organisieren, wir haben aber
die dazu nötige Kultur aufgegeben. Wer da keine Zukunftsangst
entwickelt, muss blind sein. Mit einer gewissen, beruhigenden
Ignoranz hab ich meine Abläufe einfach weiter laufen lassen, mir
fällt nichts anderes ein. Hab um den besonderen Tagespunkt die
üblichen Lese- und Sportverhältnisse fortgesetzt.
Dienstag, 22. 3. 2022
Wieder ein ausgedachter Ablauf. Morgens viel telefonieren wegen
wieder einem Arzttermin, nicht einfach, morgen Vormittag bekomme ich
Bescheid. Die Reste meines großen Putzvorhabens nacheinander
abarbeiten, ich hab es geschafft und freue mich an meinem
blinkernden Haushalt. Fast traue ich mich nicht in mein strahlendes
Klo zu pinkeln, aber woanders hingehen ist auch blöd. Kann ja bald
wieder putzen. Für´s Mittag bin ich in den Handelshof, ließ meinen
Chinesen für mich sorgen. Und bin weiter am Bäcker vorbei, hab dort
mein Buch ausgelesen. Als ich schon so weit war fehlte nicht mehr
viel an der Runde zum Bücherschrank und heut hat es sich gelohnt. Es
gab Toni Morrison, Salman Rushdie und Stefan Zweig, alle mit mir
unbekannten Büchern. Dazu noch ein Kakteenbuch mit schönen Fotos.
Selbst, wenn ich das nur durchblättere und die Bilder anschau, lohnt
sich das, ich kann es ja zurückbringen. Wenn ich im Ergebnis auf
meinen Bücherstapel schaue, kommt mir das Kichern, es will nicht
aufhören, da liegt Lesestoff für mindestens drei Jahre, wenn ich
dran bleib. Fazit Christoph Hein-Der fremde Freund: Ich hab
wiedererkannt, mich selbst ein Stück weit in der Daseinsweise in
meinen jungen DDR-Jahren, noch deutlicher aber meine Mutter, die im
selben Alter wie die Hauptfigur war und das hier beschriebene
Verhalten, die Gesprächslosigkeit, die eigenzentrierte
verteidigungsummauerte um jeden Preis aufrecht zu erhaltende
Zufriedenheit mit den Verhältnissen, von denen man ahnte, dass sie
begrenzt seien, aber kein Bewusstsein dafür hatte, wie eng die
Mauern standen. Man wusste nichts von der Welt und hatte sich damit
eingerichtet. Man sprach untereinander eher nicht, zumindest nicht
erhellend. Man wusste nicht mal im Freundeskreis elementare Dinge.
Diesen aus der Sicht von heut unglaublich ärmlichen Zustand
beschreibt Hein sehr genau und treffend, bei manchen Szenen dachte
ich, es sei das Leben meiner Mutter, musste anhand der Ortsnamen
mich vergewissern, es gab parallele Lebensläufe, jede Menge. Das
Buch erschien 1982, die schreibende Zunft hat also gesehen, da
stimmt was nicht. Zum Glück ist dieser doofe Laden ein paar Jahre
später auseinander geflogen. Leseempfehlung!!! Erster Tag in
Therapie, es scheint eine Wunderpille zu sein, am ersten Abend ist
die Schwellung an einem Fuß komplett weg, ich erkenne meine Zehen
und die Lücken dazwischen wieder. Der andere Fuß auch deutlich näher
am Normalvolumen. Noch gewisse Empfindlichkeiten vorhanden beim
Benutzen, aber kein Vergleich zum Zustand davor. Beim Laufen nähert
sich mein Gangbild wieder dem, was ich kenne und ich muss nicht
konzentriert dranbleiben mit dem Ach und Weh klarzukommen. Ein
vorparadiesischer Zustand. Da hab ich glatt noch anderthalb Stunden
im Studio eingeschoben, auch da gings deutlich gut. Ich bin wirklich
gespannt, was da rauskommt.
Mittwoch, 23. 3. 2022
Wieder so ein erlogener Tag. Bin ich doch wegen dem Spinningkurs
zeitig aus dem Bett, war rechtzeitig auf dem Radel und hab mir von
der Trainerin einheizen lassen. So war die Tagesbillanz schon im
grünen Bereich. Die Füße sind auf dem Rad sehr beschwerdefrei, ein
angenehmer Zustand. Ich ließ es gemütlich ausklingen mit Sauna und
einem Kaffee vor dem Studio, unterm Sonnenschirm und in guter
Gesellschaft. Die Lesezeit, die ich morgens nicht hatte, holte ich
nach, bin zwischenrein zum Chinesen geradelt zum Mittagessen, las
weiter beim Bäcker, bis ich zu Hause noch ein kleines Gekramer
hatte. Das Auto war vom Kundendienst zu holen, also mit dem Bus zur
Werkstatt, die Wintereifen liegen jetzt im Keller und machen ihren
Sommerschlaf. Und als ich am Rechner landete, wurde ich sentimental.
Zuerst hörte ich eine Sendung nach, auf SWR2 kam ein Bericht von der
Weinberg-Gemeinde, das war eine der Urzellen der Friedensbewegung in
der späten DDR. Dort fanden sich u. a. die Musiker und Textschreiber
der Gruppe Lift, bei denen war ich als Lehrling regelmäßig zu den
Konzerten und hab von Weite und Freiheit geträumt. Die Gemeinde
kannte ich nur vom Hörensagen, ich war woanders. Die Musikbeispiele
kannte ich alle, konnte mitsingen, das tu ich allerdings nur, wenn
ich zu Hause und allein bin. Danach war ich so auf Droge und hab mir
auf YouTube jede Menge, auch von anderen Gruppen aus dieser Zeit
reingezogen. Electra, Klaus Renft, Karusell, Sterncombo Meißen. Ob
die Musik gut war, kann ich überhaupt nicht einschätzen, dazu ging
sie mich zu viel an. Es sind wunderbar poetische Ansingungen der
Liebe, vom "Gänselieschen", vom Weiterziehen, "Als ich wie ein Vogel
war", und von der Freiheit, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen,
"Wasser und Wein", "Mein Herz soll ein Wasser sein", dabei, die oft
sehr einfach und aber eindringlich umgesetzt wurden und in mir
hängengeblieben sind für das ganze Leben.Ich weiß noch, das waren
die genauen Entsprechungen unserer Sehnsüchte, die Jungs auf der
Bühne waren ja nur wenige Jahre älter als wir davor, und sie lehrten
uns allerhand an Sprache. Ich weiß noch, wie ich mit vielleicht 12
Jahren meinen Onkel, der war da 22, fragte, was der Text von "Wasser
und Wein" bedeutet, er hat es mir erklärt und mir dies Tor geöffnet.
Ich musste abbrechen, weil ein Kurs anstand, Crossfit am Tower, ich
war angemeldet. Eine gute Stunde, zu Hause Abendbrot, schon sitz ich
wieder am Rechner und lass mich aus der Vergangenheit anfixen.
Donnerstag, 24. 3. 2022
Den Vormittag hab ich vertrödelt, schließlich bin ich
krankgeschrieben, da hab ich mich um Genesung gekümmert so wie schon
diese ganze Zeit. Beim Lesen nahm ich mir den Salman Rushdie vor,
"Harun und das Meer der Geschichten". Wie man schon am Titel hört,
eher ein Märchenbuch, was Erdachtes, so gut erzählt, dass man jedes
Wort glauben kann. (Vielleicht ist das der Grund, warum auch diese
Texte hier grad so ins Fiktionale rutschen.) Dem hauptberuflichen
Geschichtenerzähler Rashid gehen eines Tages die Geschichten aus, er
kann nicht mehr erzählen. Sein Sohn, ein pfiffiger Bengel, macht
sich auf die Suche nach der Ursache dieses Unglücks und erkundet
eben das Meer der Geschichten, so weit bin ich nach dem ersten
Drittel, er hat schon allerhand phantastische Abenteuer erlebt. Ich
finde, Rushdie ist ein toller Schriftsteller. Konnte also nur
schwer vom Buch lassen, erst als der Hunger kam, und bin zum
Chinesen essen gegangen. Nachmittags hab ich telefoniert, wollte nur
eine kleine Auskunft und stieß nebenher auf ein größeres Angebot, es
gab längere Gespräche, Akteneinsicht, ich bekomme was zugesandt,
soll es dreimal überschlafen, mal sehen. Damit war ich auch
innerlich erst mal so ausgelastet, dass alles andere liegenblieb.
Eine halbe Stunde Umtopferei mit einigen Grünpflanzen und ein
klitzekleiner Einkauf, bei dem ich den Ingwer vergaß mitzunehmen,
der war Anlass gewesen, passte in die Zeit vor dem Bauchkurs bei
Siggi. Die Kurse fallen demnächst ganz weg, anscheinend ist wenig
Bedarf oder es ändert sich eben mal. Deswegen nehm ich die letzten
Möglichkeiten, sich so hemmungslos an einer Stelle quälen zu lassen,
noch mit. Den Rückensplit hab ich angehängt, sehr angenehm, das ohne
Zeitdruck durchzuziehen, zumal ganz wenig los war, alle Geräte waren
frei. Die Nachrichten zur Ukraine sind fürchterlich, mittlerweile
sind die Schäden so groß, dass der Herr im Kreml nicht mehr raus
kommt, er scheint die Augen zu zu machen bei seinen Weisungen. Ich
würde ihn gern auf eine Insel verbannen, ihm Solitaire dalassen, da
kann er spielen, bis er schwarz wird. Mittlerweile exilieren viel
Russen, weil sie den Krieg nicht gut finden, das aber nicht mehr
sagen dürfen. Der lupenreine Demokrat zeigte sich auch beim
Nawalny-"Prozess", am Ende wurden die Verteidiger abgeführt und
festgesetzt. Nicht lange, aber eben doch. Was ist nur aus
Gorbatschows Traum geworden.
Freitag, 25. 3. 2022
Anfangs gemächlich, erst mal in Fahrt kommen, morgens bin ich immer
noch sehr fußlahm, langsam gehen die ersten Schritte, es tut nicht
mehr richtig weh, aber ich spüre mich deutlich. Es gibt sich im
Tagesverlauf, zumal ich die Zeit habe, vorsichtig zu starten. Da
erscheint mir das Lesefrühstück die richtige Therapieanwahl. Das
Geschichtenmeer verblüfft mich im Verlauf mehr und mehr, es tut so,
als würde es den Ukrainekrieg mit abhandeln. Die Beschreibung von
Gut und Böse, von verletzter Eitelkeit, vom
DenAnderennichtlassenkönnen wirkt so erkennbar, wahrscheinlich ist
das eine der Qualitäten des Buches, dass es immer aktuell wirkt.
Trotz dieser Substanzhaltigkeit ist es so mit leichter Hand
geschrieben, da bleibt das Lesen ein Vergnügen. Eine Zeit lang ließ
ich vergehen über dem Bedenken des angeraunten großen Projektes, da
muss ich für mich entscheiden, ob ich noch mal mutig sein will und
mit einem gewissen Risiko finanzieller Art klarkommen will. Bei
allem Hin-und-Her-Bedenken, das kann ich ausdehnen, auch so lang,
bis diese Gelegenheit entschwunden ist, geht es am Ende nur drum, zu
einem Entschluss zu kommen. Egal, was rauskommt, dann ist es wieder
vom Tisch. Mal sehen. Zur Entspannung gönnte ich mir einen Besuch im
Gartencenter Bondorf, ich hatte mir eine Liste entstehen lassen mit
Pflanzen, die unter den Bedingungen meiner Wohnung klarkommen
müssten, hatte im Kopf die Bilder schon fertig, wie manche Ecke
grüner wird und tatsächlich, die Mehrzahl der Kandidaten war da und
fuhr mit mir wieder heim. So baumelt ein Epiphyllum, das ist ein
stachelarmer Blattkaktus mit der Aussicht auf schöne Blüten,
ampelmäßig an der Gardinenstange. Ein kleinblättriger Cissus striata
kam mit, eine Ceropegia, da gab es nur die Miniversion, mal sehen,
ob ich sie durchbringe. Dischidia Oiantha wollte mit und eine
skurril verfranzte Kalanchoe, die kannte ich nicht, ebenso.
Unterwegs gab es eine Rast beim Bäcker, die Fahrt musste eingeteilt
werden. Bis jedes Plänzchen den passenden Platz und Übertopf hatte,
vergeht Zeit. Ein Termin rutschte näher, ich hatte mich gestern
verabredet zum ersten Sportinterview des Jahres, Raphael ist gerade
ein Paar Wochen hier, bevor er wieder nach Spanien entschwindet. Der
Anfang dieser Reihe ist 2016 gewesen, da sah er noch aus wie ein
großer Junge, nun hat er sich gewandelt zu einem smarten jungen
Mann. Herrlich, diese Jugendfrische und den Optimismus in die
Zukunft zu erleben, so viele Vorhaben, so schönes Potential und
Vermögen. Wir hatten uns im Studio verabredet, er hat vorher
trainiert, ich bin hinterher in den Spinningkurs. Keine Ahnung, was
von der Aufzeichnung eines solchen Spinningrades zu halten ist, in
52 Minuten hätte ich 29 km gemacht, ob ich das auf einem realen
Radel auf dem Radweg auch schaffe, da hab ich meine Zweifel.
Andererseits bekommen wir die Vorgaben einer sehr engagierten
Trainerin, die uns nicht viel trödeln lässt und da geht es ja um
Training, nicht um Radfahren. Nach dem Abendessen zu Hause bin ich
noch mal grüßend an all meinen neuen Pflanzen lang, will ihnen das
Gefühl vermitteln, sie sind willkommen.
Samstag, 26. 3. 2022
Was fabuliere ich diesmal? Es sind nur noch kleine Reize, die meine
Füße von sich geben, ansonsten wollen sie mir vermitteln, unter
Drogen sind wir ok. Wie es wird, wenn ich wieder clean werde, ich
weiß gar nicht, ob das vorgesehen ist, es wird sich zeigen. Zum
Glück muss ich nicht mit den Füßen lesen. Den Rushdie hab ich mit
dem größten Vergnügen durchgeschmökert, konnte wirklich nicht vor
dem letzten Punkt aufhören. Und hab´s schon weitergegeben an eine
kundige Leserin, neugierig auf deren Rückmeldung. Vormittags war
gerade noch Zeit für eine Einheit im Studio, der Brust-Bizepssplit
war dran, es war nichts los, alle Geräte frei, konnte mich nach
Herzenslust austoben. Schnell was futtern und losfahren, ich war zu
einem Besuch angekündigt. Erst sind wir in den Frühling spaziert,
von Buschwindröschen und Veilchen und Blausternen gesäumt waren die
Wege. Da ich als Kuchenfresser einen gewissen Ruf habe, gab es
später auf der Terasse zum Kaffee nahrhafte Teile in großer Zahl. In
letzter Zeit konnten wir nur telefonieren, so gab es allerhand zu
erzählen, auch haben wir uns redlich gemüht, bei der Textbesprechung
auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, das gelang nicht
vollständig. Allerdings bekommen wir es mehr und gründlicher
auseinandergefummelt, wie z. B. ein Missverständnis oder eine
Verständnisunterschiedlichkeit entsteht und wie verschieden dabei
die Anteile von Schreiben und jeweils Lesen sein können. Ich als
Tagvollstopfer wollte pünktlich wieder in Rottenburg sein, abends
war das letzte Volleyballheimspiel dieser Saison, hab ich geschafft.
Die Jungs haben nach anfänglicher Mühe doch klar gewonnen, es war
die Frage, ob die Meisterschaft sich heute schon entscheidet, aber
der Konkurrent hat sein Spiel auch mit drei Punkten gewonnen, also
warten wir auf das letzte Spiel, dann auswärts. Gefeiert wurde
schon, so als Saisonabschluss, für die Fans. Da hab ich mich
verdrückt, hätte sonst vor der Halle Bier trinken, Pizza essen
müssen, bei acht Grad brauchte ich keine weitere Ausrede. Nach
diesem Text noch eine Runde an meinen neuen Blümchen lang, hab ihnen
für morgen Wasser angekündigt, sie sehen gut aus.
Sonntag, 27. 3. 2022
Dieser Nacht ging eine Stunde Schlaf verloren, die Zeit wurde auf
Sommer gestellt, aber nicht mir. Ich hab es lässig toleriert, zu
unanständig später Vormittagsstunde aufzustehen, fand gar nichts
dabei, lang zu frühstücken, schließlich lese ich das nächste Buch:
Von Stefan Heym, "Schwarzenberg", ein kleiner Roman über einen
Landkreis im Erzgebirge, der von den Siegermächten nach dem 2.
Weltkrieg anfangs links liegen gelassen und übersehen wurde. Es ist
total spannend, wie sich nach dem Zusammenbruch verschiedene Kräfte
formierten, beinahe eine politische Utopie, eine winzige freie
Republik entstanden wäre. Heym lässt einen Zeitzeugen erzählen und
ergänzt. Ich bin im ersten Drittel, aber schon im Banne dieses
Buches. Gemächlich habe ich mich meinen Blümchen gewidmet,
gegossen, gesprüht, eine erwischt, die Schildläuse beherbergen will,
das muss ich ihr noch ausreden. Meinen Bart hatte ich zu scheren,
Mittag zu bereiten, erst hatte ich überlegt, mir was zu bestellen,
fand es aber blöd, Müll, meine Faulheit, hab mir also was bereitet
und mit Genuss verzehrt. Seit ich auf die Ostmusik gestoßen bin,
stehe ich unter dem Ohrwurmsyndrom, irgendeine Zeile, Strophe läuft
mir immer im Kopf. Es ist zum Teil so schön, so richtig, ich fühle
mich so nah dran und drin, muss aufpassen, dass ich nicht den Alltag
so vergehen lasse. Die Texte, die Interpretationen fordern, sind
kein Blabla-Nebenhergehöre, sorgen nicht für Unterhaltung, sondern
wollen was von mir. Ich habe mich ergeben, bin am Weiterstöbern. Hab
eine weitere Sendung auf SWR2 gefunden, die Rubrick "Erklär mir
Pop", zwei Musikjournalisten aus dem Westen äußern sich ähnlich
aufgeregt zu dieser Musikszene. Ich hätte mir nicht getraut, so
eindeutig hier Stellung zu beziehen, da mir Distanz fehlt. Nach
diesem Beitrag tu ich es doch, sie sprachen zum Teil mit den
gleichen Worten wie ich im Text oben davon, sprachen mir aus dem
Herzen. Sie ordneten die Texte als hochwertig poetisch, die
Performance jeweils stimmig. Dabei wissen sie nur wenig von dem
Sehnen, von der Idee des Widerstands dieser Zeit, das haben sie ja
nicht erlebt. Ich schon. Ich setze ein paar Links hier her, so für
den schnellen Eindruck, dann findet sich beiYouTube genug Material.
Es ist nicht alles gut, aber Karusell, Lift haben eine überraschend
große Reihe fantastischer Titel, und es gibt noch City, mit ihrem
legendären "Am Fenster", Stern Meißen mit ihrer Frage, "Also was
soll aus mir werden"
https://www.youtube.com/watch?v=h8l2aXgSrsE Lift
https://www.youtube.com/watch?v=WU6h1YwB6S0
https://www.youtube.com/watch?v=sh95d-6qhnE
Karusell
https://www.youtube.com/watch?v=ixLq2DVUumQ
Sterncombo Meißen
Die Puhdys und Karat und die Prinzen zählen dabei nicht in diese
hohe Qualität, auch wenn sie populärer waren, so ist es oft mit den
Bestsellern, Electra schon, auch Hansi Biebl und Silly. Es könnte
passieren, dass ich noch manchmal was zu diesem Thema bemerken muss,
es hat mich halt grad erwischt. Für mich war es eine
Wiederentdeckung. Im Studio war ich, den Rückensplit abarbeiten,
auf geschonten und beschwerdefreien Füßen, sehr angenehm. Da ich
zunehmend vertraut bin mit dem Programm, kann ich bissle
modifizieren, ein wenig nach Lust und Laune Übungen reinnehmen und
weglassen. An manchen Stellen kann ich beim Gewicht zulegen, das
wäre ein klarer Fortschritt. Ich hoffe, das geht so weiter, ich will
ja nicht Weltmeister werden, aber Entwicklung erleben macht Spaß. Da
die Sonne weiß, sie soll seit heut später untergehen, reichte es für
einen wundervollen Abendspaziergang, der Frühling duftete mich an.
Montag, 28. 3. 2022
Meine putzige Krankengeschichte hat weitere lustige, fast
labyrinthische Verästelungen hervorgebracht, ich höre aber hier auf
das zu erzählen. Würde ich ein Buch schreiben, das dann an Hinz und
Kunz verkauft werden würde, könnte ich aus dieser Verstecktheit mich
verbreiten, so ist es mir zu konkret an mir dran. Behalt ich´s
diesmal für mich. Ab Donnerstag gehe ich wieder arbeiten, mal
probieren, ob es hält. Der Vormittag verging mit einem
Arztbesuch, Zugfahrt nach Tübingen, warten, drankommen, Zugfahrt
nach Rottenburg. Zu Hause hab ich versucht, mein mutiges Projekt
weiter zu bewegen, viel telefonieren, Auskünfte einholen,
Möglichkeiten an- und abwählen. Die Mittagsrunde in der Stadt, das
übliche Verfahren, erst chinesisch, nachher zum Bäcker.Den Text für
die Sportbefragung musste ich erstellen und absegnen lassen, das hat
auf Anhieb gepasst. Telefonieren mit der Enkelfamilie, schließlich
war mein Aufenthalt da wegen dieser dummen Krankengeschichte
ausgefallen. Die Kinder waren dabei und beginnen immer mehr
mitzureden, so dass wir richtig Konferenz haben. Der Tag war so
voll, dass der Sporttermin fast erholsam war, eine schöne Stunde am
Tower. Einmal komplett durchbeansprucht, kleine wohltuende
Erschöpfungen überall, noch eine kurze Krafteinheit im Anschluss,
mal die alten Sachen wieder ausprobiert, ging gut. In der Sauna
alles wieder erholt, frischgemacht unter der Schwalldusche, perfekt.
Über allem immer bemerkt, der Frühling. Blühend, duftend, warm.
Dienstag, 29. 3. 2022
Ein voller Tag, viel zu bedenken, zu besprechen. U. a. musste ich zu
einem Doktor, von dem der andere eine Auskunft, Abklärung benötigt,
das ging halbwegs ohne große Wartezeit zu. Lustig fand ich, auf
einem Tablet sollte ich eine Selbstauskunft geben, so weit so gut,
aber das Ding war schwierig zu steuern, entweder war die Eingabe
nicht da, oder 5 mal da, auch das Löschen ging so, manchmal nicht,
manchmal war alles weg, ich hab mich redlich gemüht. Ob das Ergebnis
völlig in Ordnung war, kann ich nicht beteuern, es war mir relativ
Wurscht. Rückzu bin ich in der Stadt im türkischen Imbiss Mittag
essen gegangen, eine schöne Abwechslung, es ging superfreundlich zu
und war lecker. Den werd ich wohl zumindest im Sommer mit dem
Fahrrad ab und zu ansteuern. Einkaufen musste ich, der Anteil Luft,
der gekühlt wurde in meinem Kühlschrank, betrug um die 98 %. Ich war
im Lidl, da gabs auch die Socken preiswert, die ich gesucht habe, im
Zinser gab es nur welche von Boss, die waren teuer, als wären sie
mit Goldfäden gestrickt. Zu Hause musste ich räumen und meinen
Gemüseteller richten, es gab die letzte Pflanzaktion, eine
verkahlte, hochstämmige Aloepflanze endete in der Biotonne, nur ein
kleiner Steckling versucht sein Glück in der neuen Erde. Abends hat
es gereicht für eine Runde im Studio,der Brustsplit war dran. Erst
war alles besetzt, da hab ich draußen am Tower die alten Routinen
eingeschoben, daneben auf dem Volleyballfeld haben die U 18
gebeacht, die spielen richtig gut, gab in den Pausen was zu schauen.
Abends sitz ich am Bildschirm, mach den Text, und lass YouTube
laufen. Ich hab jetzt tatsächlich die alten AMIGA-Schallplatten
gefunden, die ich in meinen frühen Jahren ständig am Drehen hatte,
irgendein Fan hat sie hochgeladen. Es ist mir ein so vertrautes
Hören, mein Kopf weiß schon, wenn ein Titel endet, welcher als
nächster kommt, der kommt dann auch. Diese Platten, es sind die von
Lift und Karusell sind viel besser als irgendwelche Mixfolgen und
Irgendwiezusammenstellungen. Die Links:
Lift
https://www.youtube.com/watch?v=HA7SNgPDJYU&list=WL&index=2
Karusell
https://www.youtube.com/watch?v=IXBa93wkc48&list=WL&index=1
Diese beiden Platten empfinde ich auch aus der Sicht von heute als
sehr stark, sehr textstark, sie wirken auf mich wie eine
erzählerische Zusammenfassung dieser Zeit, in der die Ausläufer der
Studentenbewegung ankamen, es sowieso knackte im Gebälk der DDR, die
ersten Prominenten sind ausgebürgert worden, Biermann und Manfred
Krug und Michael Kuntze, andere waren in der inneren Emigration wie
Günter de Bruyn und Ulrich Plenzdorf. Außerdem war uns ganz klar,
dass wir nicht so enden wollten wie unsere Eltern, das kleine Glück
reichte nicht mehr und der Käfig wurde sichtbar und eng. Die
Zensurabteilungen waren wohl genauso dämlich wie alle Behörden der
DDR, sie haben es freigegeben. Wir wussten genau, was in den Texten
gemeint war.
Mittwoch, 30. 3. 2022
Diesen Tag fand ich schwierig, mir ist nahezu nichts gelungen, alles
blieb aus verschiedenen Gründen so halbfertig. Ich habe mein
Prokrastinierungstalent strapazieren müssen, das wird also an
anderen Tagen zu einem vielleicht besseren Ende führen müssen. Was
war schön? Die Lesezeit, Schwarzenberg ist ein tolles Zeitdokument
und auch noch wunderbar geschrieben. Zwischenrein finden sich so
markante Sätze, da muss ich anhalten und drüber nachdenken. Ein
Beispiel? Bitteschön: " Aber es war vielleicht auch gut, daß zu
jener Stunde bei mir nur der Verstand auf ihre Frage reagierte,
dieses oberflächlichste unserer rezeptiven Organe, und nicht das,
was wir tiefer im Innern mit uns herumtragen und was uns zur
Verzweiflung treibt, aber auch zu den erhabendsten Gipfeln."
Essen war ich chinesisch, es war diesmal besonders gut, da ich nur
zwischen drei Gerichten wechsle und oft da bin, merke ich die
Unterschiede. Manchmal ist es ein wenig nachlässig, schnellschnell
zusammengerührt, an anderen Tagen stimmt einfach alles, alle
Kategorien verdienen Höchstnoten. Salz stimmt, Gargrad, Mischung vom
Gemüse, Öldosierung und es sieht schön aus. Der Sport war echt
gut, erst der Kurs am Tower, Trainer Olli hat uns getriezt, aber
eben mit seiner vielen Ahnung von Verbesserungsvarianten, jeweils
angepasst an unser Vermögen. Zum Schluss gab es drei Minuten Sally,
das ist ein Musiktitel, in dem in den Strophen jede Zeile endet auf
up oder down. Danach kann man Liegestütze machen oder Kniebeuge,
heute war Bauch im Angebot. Also auf stabilem Rücken liegend die
gestreckten Beine up and down. Zwischenrein gibt es den Refrain, da
muss die untere Position gehalten werden, bis es eben weitergeht. Es
sind bisher immer alle froh gewesen, wenn es aufhört. Hintenraus
haben wir zu zweit noch den Handstand, ich an der Wand hochlaufend,
Tanita stand ihn frei und akurat, geübt und Kreuzheben angehängt.
Auch dabei hat Olli nach mir geschaut und korrigiert, mein Eindruck,
er nimmt mich in meinem Training ernst und will mir helfen meine
Ziele zu erreichen. Da er Schwachstellen zuverlässig sieht, bin ich
froh drum, auch wenn ich es nicht immer auf Anhieb umsetzen kann.
Den Abend hab ich genossen, es war der letzte freie Tag, morgen soll
ich arbeiten.
Donnerstag, 31. 3. 2022
Die Zeit der längeren Einträge ist vorbei, ich war arbeiten.
Vormittags, da ich zeitig genug aufgestanden war, blieb die Lücke
für den Sport, ich habe den Brustsplit nicht ganz vollständig
abgearbeitet. Die Arbeit, ich war gleich wieder verborgt, ging gut,
mit einem netten Kollegen, der mir den Anfang leicht machen wollte.
Die Füße haben gehalten. Alle wollten wissen, was mit mir war, da
ich bisher eher nicht so lang gefehlt habe. Ich hab versucht eine
Sprachregelung zu finden, die meine eigene Unklarheit halbwegs
darstellt.
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