Mittwoch, 18.3.2020
Die Nachrichtenlage ist grauselig, Pandemiezeit mit vielen Vorgaben,
die mein Leben konkret und vielfältig ändern. Natürlich nicht nur
mein Leben, jeder Mensch meiner Umgebung, einer sehr weiten
Umgebung, ist davon betroffen. Über mir hustet die Nachbarin, meine
Kollegen sehe ich lange nicht, all die nützlichen Einrichtungen wie
Kino Schwimmbad Schulen Bücherein Sportstudios sind geschlossen,
soziales Leben wird sehr eingeschränkt, ich kann die Gründe
nachvollziehen. Ich sitze heute hier bei mir zu Hause mit einer
großen Unlust nach vorn zu denken, merke deutlich den Verlust meines
bisherigen frei angewählten Lebens und bin bei schlechter Stimmung.
So ist heute der zweite Seuchentag bis hier vergangen, und ich
stelle fest, ich selbst bin zuständig für meine Stimmung, ich muss
mich kümmern. Das ist der Anlass zu diesem Text. Das Kümmern startete mit dem Vorsatz, in
das wundervolle Frühlingswetter hineinzulaufen, die Sonne schien,
machte es warm und machte die Schlehenblüte duftig. Es ging los mit
einem deftigen Muskelkater noch vom Montag, dem letzten Studiotag,
in den Beinen und auch im Arsch, (darf ich das hier so nennen,
Muskelkater im Hintern triffts nicht richtig), das waren nur die
ersten Meter, dann entstand das gute Gefühl vorwärts zu kommen, den
Kopf frei zu bekommen. Laufen ist nachrichtenfreie Zeit, ist
körperlich fordernd, beim Hören guter Musik entsteht Konzentration
und danach Genuss. Heute war es ein Konzertmitschnitt von Pharoah
Sanders. Ansonsten bin ich noch nicht gut, mich neu zu sortieren, auf meinem
Zettel standen viele Dinge, die ich erledigen sollte, ich konnte
mich nicht aufraffen und nehme mir das Liegengebliebene für morgen
vor. Schreib ich also einen neuen Zettel, ein Punkt wird heißen:
Text weiterschreiben, mal sehen, wie weit ich mit Schreiben und
Laufen komme.
Donnerstag, 19.3.2020
Mir ist schon bewusst, die Überschrift ist ein bisschen gewagt. Und
ich kann hier keinen Familienroman liefern, hier nicht und anderswo
nicht. Ich heiße nicht Gabriel Garcia Márquez. Als Arbeitstitel,
finde ich, kann ich es nicht besser auf den Punkt bringen.
Gestern abend schaute ich mir die Botschaft von Frau Merkel an, sie
hat ihre Sache gut gemacht. Ich höre viel Gemecker über sie, grad
jetzt in der Situation, wenn ich nachfrage, was sie anders, besser
manchen sollte, endet das Gespräch oft schnell. Die Vorgaben zur
Infektionsverlangsamung greifen stark in unser Leben ein. Ich merke
in mir einen inneren Widerstand, das hat mit meiner Vergangenheit in
der DDR zu tun, dort wollte die Obrigkeit schon mal mein Leben
ausrichten und ich bin davor abgehauen. Nun sind die Eingriffe in
mein privates Leben stark, natürlich anders und nachvollziehbar
begründet, davon wird mein Unbehagen nicht kleiner. Ich ringe noch
mit mir. Den Sport hab ich heute besser als gestern hingekriegt,
anderthalb Stunden mit Kraft- und Krafthalteübungen, sogar eine
Viertelstunde Jonglieren im Sonnenschein, und ein kleines Läufchen,
5,5 km, zum Abschluss.
Freitag, 20.3.2020
Gestern hatte ich gesehen, es soll warm und schön werden, also hab
ich den Sport ab Vormittag nach ein paar Haushaltdingen eingeplant.
Wollte auf der Fläche hinterm Studio trainieren und bin gleichmal in
eine Filmaufnahme reingelatscht. Es sollen Onlinekurse auf die
Webseite gestellt werden, das Training zu Hause zu unterstützen.
Schöne Idee. Hab mich ein Stück weiter verzogen und auf einer
Asphaltfläche, sonst für die Basketballer, heute war da niemand,
angefangen. Da ich schon eine Weile dabei bin, fallen mir genügend
Übungen ein, dabei gehe ich lustgesteuert und nicht wissenschaftlich
ran. Ich zähl mal auf: Springseil zum Aufwärmen und dynamisch
Aufdehnen, ca je 5 Minuten 20 Liegestütze, 10 Klimmzüge, eine
Minute im Langstütz, eine Minute Pause, 3 mal, 15 halbe Dips, 30
Kniebeugen, je eine Minute im Seitstütz rechts und links, Pause, 3
mal, 30 lange sit ups, je 30 Fersenheber im Kniestand pro Seite,
zwei kurze Steigerungsläufe, Pause, 3 mal, Ausfallschritte, bis
zur Kreidesonne und zurück, eine Minute im Huber, Pause 3 mal,
dann wurde der Platz am Turm frei, Filmen war fertig, 10 Dips im
Barren, 10 Kopfüberschulterzüge mit dem Ende im L-sit, Pause, 3 mal,
Jonglieren üben, ca 20 Minuten, ausdehnen, und schon war ich zwei
Stunden in der Sonne und zufrieden hab ich eingepackt und wollte
heim. (Obwohl mir seit dem ersten Sperrtag die gute Gesellschaft
fehlt, in der ich sonst beim Sport bin.) Auf dem Weg zum Parkplatz blieb ich hängen an der
Ameisenwiese, anscheinend haben die Ameisen gemerkt, dass niemand
mehr über die Wiese trampelt und haben jede Menge Aushub in Häufchen
gelegt, unter einem Zierkirschenbaum scheint alles bewohnt zu sein.
Die haben es sogar geschafft, zwischen den Wegsteinen durchzukommen.
So eine Ameise ist vielleicht 5 mm lang, ich kanns mir nicht
vorstellen.
(Bei Unge - YouTube hab ich gestern die Reaktion auf
Merkels Ansprache gesehen, er hat gut reagiert, und empfohlen, ein
gutes Spiel anzufangen, ein gutes Buch zu lesen. Nun kann ich
schneller lesen, als er empfiehlt, seit drei Tagen habe ich von
Foitzik und Fritsche "Weltmacht auf sechs Beinen" in Arbeit,
da kann man noch mehr ins Staunen geraten.)
Montag, 23.3.2020
Am Wochenende hatte ich gearbeitet, nur zwei Tage, der Freitag fiel
weg, um Kontakte zu anderen Kollegen aus der Wochenschicht zu
vermeiden. Selbst die Ablösung ist so gestaltet, dass wir niemandem
begegnen sollen, wir fünf Minuten später vorn rein, die anderen fünf
Minuten eher hinten raus. Hoffentlich hilft das. Heute sollte das
Auto zum Kundendienst, der Termin war schon gesetzt in der
VorCorona-Zeit, bin ich also morgens hin gefahren, zwei Dörfer
weiter, hab vor einer Trennscheibe mein Anliegen gesagt, den
Autoschlüssel unten durch geschoben, dann beim Blick auf den
Fahrplan die Meldung vom Ferienfahrplan, da fährt nur in großen
Abständen der Bus. Die Sonne schien, der Wind war heftig und kalt,
knapp unter null Grad, nicht die Stimmung, lange wartend
rumzustehen. Um die sechs Kilometer über Feld und Wiese,
Himmelschlüssel und Blutpflaume, gut gelaunt und halb verfroren kam
ich zu Hause an.
Nach einer Haushaltrunde da, Bett beziehen,
saugen und Sanitärputz, war ein Läufchen geplant, es war wärmer
geworden, ging es los in Richtung Kiebingen. Wind von 31 km/h direkt
von vorn. Das war anstrengend, ich hab mein Streckenvorhaben
angepasst, eigentlich wollte ich hinauf in den Wald und da zurück,
da merke ich aber viel weniger vom Wind, so bin ich bis hinter den
Kiebinger Baggersee geschützt von Bäumen und über das freie Feld
zurück, vom Wind geschoben, das war wie eine Belohnung. Musik: Conor
Oberst, ein frühes Konzert, da war er noch ein klapperdünnes
Kerlchen, singt mit einer Stimme, die sich anhört, als versagt sie
ihm, er hatte schon seine wundervollen Lieder und seinen
empathiefordernden Stil. Voll gut, auch wenn die Aufnahmequalität
grässlich ist. Wieder zu Hause, vor meiner Wohnung begegne ich
meinen Nachbarn, meinen türkischen Lieblingsnachbarn, wir reden
kurz, sie fragt, hast du schon gegessen, und schon hatte ich einen
großen Teller zum Mittagessen in der Hand, dickes Gemüse mit
Kartoffeln, nicht ganz vegetarisch, aber hat gut geschmeckt. Hab ich
eben danach geduscht. Nachmittags auf dem Weg zum Bus, das Auto
war fertig, hab ich die ersten Schwalben gesehen, drei Stück sehr
hoch am Himmel. Im Bus dann Coronaverhältnisse, der Fahrer wollte
nicht mal Geld von mir, weil alles versperrt war. Na gut, die 2,50 €
fehlen der Welt nicht richtig.
Dienstag, 24.3.2020
Die Sonne war schon früh draußen, ich hab länger gebraucht. Die
Bilder und Videos vom Handy sollten auf den Rechner, wenn ich das
laufen lass, hab ich Millionen Ordner, für jede Kategorie mit jedem
Datum, also hab ich es von Hand gemacht, in jedem Verzeichnis
rumgepult, was hab ich schon, brauch ich nicht. Irgendwann war´s
fertig, mein Kopf etwas angematscht, hab ich mein Sportzeug
angezogen und die neuen Gummibänder eingepackt. Die Vorgehensweise
ist noch nicht Routine, schließlich ist das Studio zu, alles findet
draußen statt, die Temperatur ist entscheidend bei der Wahl der
Klamotte. Heute nahm ich Handschuhe mit, vier Grad und ein
garschtiger Wind. Nach siebzig Minuten hatte ich das Gefühl von
genug erreicht, am Tower konnte ich nicht lange trainieren, die
Stangen waren kalt, und die Handschuhe rutschten. Nachmittags bin
ich in die Stadt gelaufen, wieder unter drei Schwalben, waren es die
von gestern?, wollte Brot kaufen und wenn ich schon zum Bäcker muss,
auch ein Stück Kuchen. Meinen Kaffee muss ich zu Hause trinken, das
Ritual der Nachmittagspause ist anders jetzt, heute stand ich vor
geschlossenem Bäcker, er macht viel eher zu. Bin zum nächsten
gelaufen durch die leere, unbenützte Stadt, an der Kuchentheke
konnte ich es nicht entscheiden, nahm deshalb zwei Stück mit. Wieder
daheim hab ich nicht lange mit mir rumgekämpft und beide weggeputzt.
Das war fast wie Frustessen, ich bin genervt von der umfassenden
Kontaktlosigkeit. Ich will nicht allein in der Welt sein, konnte
beim Stadtgang drei Menschen grüßen und muss das als den heutigen
Höhepunkt meines sozialen Lebens ansehen.
Mittwoch, 25.3.2020
Den Vormittag hab ich am Telefon zugebracht, Frau Merkel hat gesagt,
wir sollen uns kümmern, Verwandtschaft, die eh zu weit weg wohnt,
angerufen. Man braucht, so mein Eindruck, nicht lang nachfragen, ob
es gerade passt, zur Zeit passt es anscheinend immer und ist
willkommen. Man kann stolz durchsagen, wie man klar kommt. Dann
hatte ich mir ein längeres Läufchen vorgenommen, und das kam so: Ich
benutze runtastic zum Laufen, mein Handy weiß dann, wo ich war, wie
lange ich gebraucht habe und sagt mir sogar die Höhenmeter an.
Außerdem kann man Kontakt zu anderen Läufern aus nah und fern
halten. Das motiviert schon, konkret waren es die gemeldeten
Strecken eines ca gleichaltrigen Läufers aus Mitteldeutschland, die
immer doppelt so lang waren wie meine. Wollte ich probieren, 20 km
zu laufen, hatte ich zuletzt beim Marathontraining gemacht, alles
schon eine Weile her. Unter der Sonne und gegen den Wind bis zum
Festplatz in Tübingen, mit der Vorfreude auf den Rückenwind der
zweiten Hälfte, über Hirschau und die Felder zurück nach Hause, ich
war ziemlich knülle. Wieder Schwalben gesehen, heute waren es
andere, es waren viel mehr. Außerdem fand heute die Umstellung
meines Mittagessenverhaltens statt, erzwungenermaßen, denn in der
Stadt kann man zwar was abholen, aber das macht so viel Müll, das
störte mich genug, um selbst was zu kochen. Es gab
Kartoffel-Möhren-Linsensuppe, dick und nahrhaft, reicht sogar
für morgen.
Donnerstag, 26.3.2020
Wocheneinkaufstag, meist ist aller Vorrat aufgebracht, Käse, Quark
und Äpfel sollten alle sein, dann hab ich gut gewirtschaftet. Der
Handelshof ist ziemlich unbesucht, wenige Leute in den Gängen, man
hält Abstand. Es gab Klopapier, das lag unbeachtet im Regal.
Anscheinend hat der Handel es geschafft, Normalkäufer und Hamsterer
zu versorgen, so dass sich dieses Konfliktpotential entspannt. An
der Kasse gab es ein kleines Drama, zwei Leute haben die in weitem
Abstand wartenden Leute nicht als Schlange erkannt und gingen bis
ganz vor, das gab eine Unruhe. Ich habe gemerkt, ich bin nicht in
der Lage, da in Aktion zu geraten, zu schreien, zu beschimpfen, zu
drohen und auch loszulaufen, um Wege zu versperren. Ich bin wirklich
froh, in solch wohlversorgter Gesellschaft zu leben, wie es wäre, müsste ich mich
um Mehl oder so streiten, drängeln, schubsen, kann ich aus dieser
komfortablen Situation heraus nicht sagen. Sportprogramm war am Tower geplant, anderthalb Stunden war
ich völlig allein da. Ich gehe zufrieden heim, weil ich mein
Programm halbwegs abgearbeitet habe, mir fehlt aber die Gesellschaft
spürbar. Ich will ja nicht viel reden, hab sowieso eine Mucke auf
den Ohren, aber ein Gruß, ein Einverständnis und auch die anderen zu
sehen bei ihrem Tun, sich zu freuen an der Kraft, dem Antrieb, der
Schönheit, das macht es erst vollständig. Heute war ich ohne Musik
da und hab der Meise zugehört, die immer wieder in die Felsenbirne
daneben kam.
Freitag, 27.3.2020
Der Tag fing an mit Sonnenschein, mit guter Laune, es war ein paar
Grad wärmer, beim Frühstück entstand die Lust auf ein Läufchen. Nach
dem üblichen Tralala, Haushalt, bisschen am Telefon, bisschen am
Rechner, ging es los, schon am Anfang war zu merken, ich hatte zu
viel angezogen. Also gut, ich würde viel schwitzen. Nach Kiebingen
ging es über die Wiesen entlang am kleinen Weidenbach in den Wald
rauf. Am Wegrand standen gelbe Blümchen, von denen ich wusste, wie
sie heißen, es fiel mir nicht ein. Irgendwas mit Frühling rappelte
mir im Kopf rum, ich brauchte bis zur nächsten Kurve, um auf
Winterling zu kommen. Nun ja, das Alter. Im Wald ging es bergan,
auf flacher Strecke hatten mich Radfahrer überholt, an der Steigung
war ich dann schneller. Ein gutes Gefühl. Kurz danach waren sie
wieder vor mir. Auf den Ohren hatte ich Cassandra Wilson, eine
Zusammenstellung ihrer schönsten Titel. Sie singt Jazzstandards und
auch andere Lieder, was sie draus macht, nicht nur mit ihrem Gesang,
sondern auch mit der Instrumentalisierung, ihre Musiker sind
großartig, wirkt wie von einer anderen Welt. Sie betört, bezwingt,
nichts anderes ist noch auf der Welt, wenn sie singt. Ich bin dann
trotzdem nach 10 km zu Hause gewesen, wahrscheinlich heimgeschwebt.
Mittags hab ich mir was gekocht, dank Corona werde ich zum Hausmann,
es gab Nudeln in Pfifferlingsoße, die hatte ich da als Suppe in der
Dose. Außerdem war mir gestern beim Einkauf ein Lösungsversuch für
den Kuchenbedarf eingefallen, ich hab was aus der Tiefkühltruhe
mitgenommen und heute rechtzeitig was davon aufgetaut. Kaffee kann
ich, da war ich bestens versorgt. Nachmittags noch eine Runde am
Tower, eine Stunde, bis es kühl wurde, heute kam jemand ran, den ich
kannte, wir haben geschwätzt. Es tat uns beiden gut, fühlte sich an
wie ein Stück normales Leben aus der Vorcoronazeit. Morgen und
übermorgen mus ich arbeiten, da wird es keinen Text hier geben.
Sonntag, 29.3.2020
Frühschicht am Samstag und noch frühere Frühschicht heute, halb zwei
morgens fang ich hinter den sieben Bergen an zu arbeiten, ...Hier
stand ein Text, der sich mit einer voreilig gesetzten Unterschrift,
der Behandlung eines Irrtums auseinandersetzte. Ich habe das aus
Gründen der Redlichkeit nicht gelöscht, sondern führe das parallel
weiter, man muss sich hin klicken, wenn man das sehen möchte. Der
Grund ist, die Wirksamkeit des im Text gesetzten Links zu begrenzen.
Wenn er weiter hier gestanden hätte, wäre ein von mir irrtümlich
hergestellter Eindruck entstanden, so hoffe ich, das in einem
erklärenden Text einfangen zu können. Hier der Link:
weiter
Der Winter hat sich nochmal gemeldet mit ein wenig Schnee und
Kälte, ich setz hier mal ein Veilchen, am Freitag fotografiert,
dagegen.
Montag, 30.3.2020
Es gab ein Läufchen, knappe 10 km durch den sonnigen Wald, ich hatte
zwar Musik auf den Ohren, war aber mit der Petition im Kopf
unterwegs. Das hat dann zu dem obigen Abschnitt geführt. Zuhause hab
ich in meiner CD-Sammlung gestöbert und einen ganzen Pack von Nina
Simone gefunden, jetzt kann ich fast nichts anderes mehr machen als
ihr zuhören. Sie kann singen und interpretieren, sie kann mit ihrer
Stimme alles mögliche von klein und zart bist machtvoll, kraftvoll
und ich glaub ihr jedes Wort. Außerdem spielt sie das Piano selbst
dazu, genauso überzeugend. Dazu kommt bei aller Präzision eine
gewisse Lässigkeit. Es wird mir im Kopf bleiben. Am späten
Nachmittag war ich noch ein Stündchen am Turm, aber es fehlten ein
paar Grad, war nicht der Spaß von sonst. Beim Versuch zu Jonglieren
waren die Hände so kalt, dass sie kaum merkten, wann die Bälle da
waren.
Dienstag, 31.3.2020
Lesetag: fast den ganzen Spiegel geschafft, jetzt fehlen noch ca 30
Seiten, die nehm ich mir morgen vor. Der Spiegel, ich hatte
ihn früher abonniert, dann lange nicht angefasst, informiert nach
wie vor gründlicher als viele andere Medien. Im Moment steht über
gefühlt zwei Dritteln der Seiten oben Coronakrise, mir hat das Lesen
nicht unbedingt gut getan. Nachmittags bin ich im Sonnenschein, bei
7 Grad und kaltem Wind, anderthalb Stunden am Turm gewesen. Da komm
ich ausgeglichen nach Hause, das ist mein Wundermittel. Auf der
Skaterfläche war jemand zugange, am Basketballkorb haben zwei Jungs
geübt. Das Ordnungsamt kam alle Stunden ran, zwei Leute
kontrollierten und gingen zufrieden weiter, wir hatten angemessenen
Abstand und waren nicht zu viele. Heute konnte ich den Unterschied
zwischen Beettulpe und Wiesentulpe erkennen und dokumentieren.
Der Apriltext:
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